12.09.2016
Von Honing bis Hohlschliff: die wichtigsten Eigenschaften von Friseurscheren
Friseurscheren sind hochkomplexe und fein austarierte Präzisionswerkzeuge mit vielen raffinierten Details. Ein kleines Wissens-ABC erläutert die Eigenschaften des wichtigsten Arbeitsgeräts der Friseure.
Anschlagpuffer
Distanzhalter zwischen den beiden Scherenringen: Ein kleiner Knopf aus Kunststoff oder Gummi federt das Aufeinandertreffen der beiden Griffringe ab.
Augen
Öffnungen für Daumen und Ringfinger am Blattende, um die Schere zu bedienen.
Bewegliches Daumenauge
Besonderes Feature für mehr Ergonomie. Das bewegliche Daumenauge macht die Schneidebewegung mit und erleichtert so das Arbeiten.
Blatt
Mit Blatt werden die Außenseiten von Ober- und Unterbeck, also der beiden Scherenhälften bezeichnet.
Effilierschere
Kennzeichen: zwei gezahnte Schneiden. Mit der Effilierschere wird das Haar ausgedünnt.
Fingerhaken
Zur Auflage des kleinen Fingers, der auf diese Weise den Schließvorgang unterstützt.
Gangstelle
Mit maximaler Präzision müssen sich die beiden Scherenhälften gegeneinander bewegen und an der Gangstelle (Kreuzungsstelle) perfekt zusammenpassen.
Gewerbe
Es ist die Stelle, an der die beiden Scherenhälften miteinander verbunden werden. Entscheidend für den leichten Gang ist die reibungslose Form des Halbmonds.
Griffring
Er umschließt die Augen, also die Fingeröffnungen.
Halbmond
Ihn gibt es auf beiden Scherenhälften. Bezeichnet wird damit eine spezielle, ineinandergreifende Formung beider Teile, die sich präzise und weich gegeneinander bewegen.
Halm
Das untere, nicht schneidende Teil eines Scherenbecks.
Hohlschliff
Betrachtet man die Schere von der Seite, so kann man zwischen den Scherenblättern durchblicken. In dieser Hohle werden die Haare sicher gehalten. Der Hohlschliff verbessert die Schärfe der Schneiden.
Honing Feinpolierte Schneiden, die so umso schärfer werden und kreatives Slicen erlauben.
Konvexe Klingen
Optimierung des Winkels an der Schneide: Er wird spitzer und die Schärfe der Schneide wird optimiert.
Modellierschere Sie hat eine glatte und eine gezahnte Schneide. Mit ihr werden Übergänge und fransige Konturen geschnitten. Sie bringt Struktur und Stützhaare in die Frisur.
Ober- und Unterbeck Gemeint sind die beiden Scherenhälften: Am Oberbeck sieht man die Schraube, hier ist üblicherweise das Logo des Herstellers und der Modellname zu sehen. Das Unterbeck ist das Gegenstück darunter. Beide Teile liegen so passgenau aufeinander, dass sie sich genau in der Spitze berühren und die Haare zwischen den Blättern gehalten werden, ohne dass sie auseinander gedrückt werden.
Offset und Semi-Offset
Ergonomische bzw. halbergonomische Scherenform mit versetzten Griffringen.
Rücken
Wie der Name schon sagt: Rückseite eines Scherenbecks.
Scherenteile, außen und innen
Zu den außen liegenden Scherenteilen gehören, Wate, Blatt, Rücken, Riemen und Gewerbe. Die innen liegenden Teile heißen Hohle und Zwischen.
Schraube/Einstellschraube
Die Schraube verdient besondere Aufmerksamkeit. Mit ihr wird der Gang einer Schere reguliert. Inzwischen sind auch kugelgelagerte Modelle auf dem Markt, die für eine besondere Schonung der Schneiden sorgen.
Stahl
Friseurscheren werden aus Stahl gefertigt. Für die eher günstigen Modelle verwendet man Normalstahl, der einen gewissen Rostschutz nur durch Verchromung oder Vernickelung erhält. Heute wird aber fast ausschließlich mit rostfreien Edelstählen gearbeitet. Zu ihnen gehört auch japanischer Kobaltstahl.
Tulipzahnung
Sie erhält ihren Namen durch die tulpenförmigen Zahnköpfe. Sie bieten Präzision beim Schneiden, während die Hälse viel Platz lassen für das verbleibende Haar.
Wate
Fachbegriff für die Schneidkanten am Ober- und am Unterbeck. Sie sind eigentlich die Funktionsträger einer Schere.
Zahnung
Modellier- und Effilierscheren haben gezahnte Schneiden, sodass nur Teile der Passés geschnitten werden: zum Ausdünnen, für fedrige und fließende Effekte.
Zwischen
Das Zwischen ist der mittlere Bereich der Schere mit Halbmond und Schraubenloch.
Mit freundlicher Unterstützung der Firmen Haaro, Jaguar und Tondeo.