23.05.2017
Die Schlüssel zum Erfolg
So individuell wie wir selbst ist auch unser Verständnis von Erfolg. Dennoch gibt es gewisse Grundvoraussetzungen, wie die Experten Marc M. Galal und Frank Greiner-Schwed hier erklären.
Erfolgstrainer und Experte für Verkaufspsychologie Marc M. Galalsagt: Es beginnt mit einem Traum. „I have a dream…“ – wohl kaum ein Zitat wird auch heute noch so oft verwendet, wenn es darum geht, eine Vision zum Leben zu erwecken, wie das von Martin Luther King. Anlass seiner Rede am 28. August 1963 in Washington/D.C. vor dem Lincoln Memorial war der Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit, an dem mehr als 250.000 Menschen teilnahmen. „I have a dream today!“
„Ich habe einen Traum…“ – das gilt auch heute noch für viele Menschen. Sie haben eine Vision, ein großes Ziel, ja manchmal auch nur einen kleinen Wunsch. Und trotzdem wird der Traum nicht wahr. Ob es der ganz private Marsch für Arbeit und Freiheit ist. Das Bedürfnis nach Glück und Erfolg. Oder das tiefe Verlangen nach anderen Werten wie Sinn, Sicherheit oder Ansehen. Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet „Was will ich mehr als alles andere?“, um es jetzt anzugehen. Nicht morgen oder später. JETZT, denn das ist der einzige Moment, der zählt. „Ich habe heute einen Traum!“
Die Techniken des Erfolgs
Träume weisen uns den Weg zum Erfolg – für uns selbst und für andere, wie das Beispiel von Martin Luther King zeigt. Dabei besteht nicht immer und automatisch ein Zusammenhang zwischen der Quantität und Qualität der Arbeit und dem Ergebnis. Manch einer mag noch so hart arbeiten oder besser sein als alle anderen und doch bleibt der Erfolg aus. Der Erfolg eines anderen wird nur dem Glück zugeschrieben, obwohl auch dieser Faktor nicht ausschlaggebend ist. Ob ein Mensch erfolgreich ist oder gerade so über die Runden kommt, liegt oft genau an drei Gründen – und gleich beim ersten spielt das Zitat „I have a dream!“ bzw. „Ich habe einen Traum!“ eine entscheidende Rolle:
1. Erfolgreiche Menschen haben einen Traum
Wer eine Vision hat, der will diese unbedingt wahr werden lassen. Er überwindet alle Hindernisse, um sein Ziel zu erreichen. Es gibt keinen Plan B und kein "Vielleicht". Der Traum ist zu wichtig.
2. Erfolgreiche Menschen zweifeln nicht
Hätte Martin Luther King auch nur den geringsten Zweifel spüren lassen, hätte seine Rede wohl nicht das ausgelöst, was folgte und wäre nicht in die Geschichtsbücher eingegangen. Auch wenn laut Johann Wolfgang Goethe mit dem Wissen der Zweifel wächst, so weiß William Shakespeare: „Zweifel sind Verräter, sie rauben uns, was wir gewinnen können.“ Statt zu zweifeln, treffen erfolgreiche Menschen eine Entscheidung und gehen den Weg (dabei sind auch Umwege erlaubt), bis er sie zum gewünschten Ziel führt.
3. Erfolgreiche Menschen suchen sich Vorbilder
Niemand ist gleich gut in allen Dingen. Das ist auch nicht wichtig. Wichtig ist es, dass man sich Vorbilder sucht und deren Weg studiert. Was haben sie gemacht, um dorthin zu kommen, wo sie jetzt stehen? Welche Hindernisse haben sie überwunden und wie? Die Erfahrungen und Erkenntnisse der Vorbilder helfen, die eigenen Ziele schneller, günstiger und effizienter zu erreichen.
Was ist überhaupt Erfolg?
Fragt man zwei Menschen nach ihrer ganz persönlichen Definition von Erfolg, so wird man mit großer Wahrscheinlichkeit zwei völlig unterschiedliche Antworten bekommen. Bedeutet Erfolg für den einen vielleicht, möglichst große und deutlich sichtbare Zeichen zu setzen – also ein teures Auto zu fahren oder in einer Villa zu leben, sieht der andere auch kleine Dinge, wie zufrieden mit sich selbst sein oder wertschätzend mit anderen umgehen, als Erfolg. Und das ist auch richtig und wichtig so. Jeder Mensch ist anders, hat andere Wurzeln, Ansichten, Ziele und somit auch eine andere Definition von Erfolg.
Artenvielfalt
Dudens Erläuterung für Erfolg ist zusammenfassend ein „positives Ergebnis einer Bemühung; Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung“. Wir als Individuum sollen uns also „bemühen“, um ein gutes Ergebnis zu erreichen. Stimmt: Leistung gehört dazu. Manchmal gilt es, Anstrengungen in Kauf zu nehmen. Und bekanntlich belohnt das Glück den Tüchtigen! Unserem Bemühen und dem Ergebnis vorausgehen – wie eingangs beschrieben – Wünsche und Träume, die wir in Zielen konkretisieren. Letztere setzen wir uns zum Teil selbst, zum Teil werden sie uns aber auch – beispielsweise vom Chef – vorgegeben. Erreichen wir die erstrebte Wirkung, ist das ein Erfolg – für uns, unseren Chef und vielleicht auch für unsere Gesprächspartner, Kunden oder unsere Familien. Erfolg ist nicht gleich Erfolg – soviel steht fest! Auf der Suche danach bzw. um diesem Stück für Stück näher zu kommen, ist es hilfreich, verschiedene Arten des Erfolgs zu kennen:
1.Relativer oder absoluter Erfolg
Im Sport steht er an der Tagesordnung: Der Vergleich mit anderen und damit die Ermittlung des absoluten Erfolgs, beispielsweise durch einen neuen Weltrekord oder die erreichte Goldmedaille. Dem gegenüber steht der relative Erfolg, sprich die persönlichen Bestzeit bzw. das Überspringen der für den jeweils einzelnen Menschen erreichbaren Meßlatte. Bei der persönlichen Definition ist es wichtig, zwischen diesen beiden Arten des Erfolgs zu unterscheiden – während der eine nur glücklich ist, wenn er tatsächlich der Beste ist, legt der andere als Maßstab die eigene Weiterentwicklung an und freut sich auch über kleine Schritte in die richtige Richtung.
2. Teilerfolg
Nicht immer muss man gleich einhundert Prozent erreichen, um einen Erfolg davonzutragen. Manchmal kann auch ein kleiner Erfolg viel bewirken. Wie im Fußball, wenn eine Mannschaft die ganze Spielzeit auf den Abstiegsplätzen ist – ein Misserfolg jagt den anderen, um dann im letzten Spiel doch noch durch ein Unentschieden einen Relegationsplatz erreicht – ein Teilerfolg. Besser als nichts – und wie heißt es so schön: „Wenn man dir den kleinen Finger anbietet, nimmt nicht gleich die ganze Hand.“
3. Achtungserfolg
Achtung – ein Synonym für Respekt und Wertschätzung. „Alle Achtung!“, wenn man diesen Satz hört, hat man etwas erreicht. Hat einen gewissen Erfolg erzielt. Der Achtungserfolg wird schnell unterschätzt. Dabei ist es doch so wertvoll, von anderen Menschen anerkannt, ja bewundert zu werden. Im Sport beispielsweise spielt der Achtungserfolg eine große Rolle. So hat der Olympiateilnehmer vielleicht nicht das Treppchen erklommen, war aber kurz zuvor noch erkrankt und erreichte dennoch eine gute Platzierung. Besser als erwartet. „Alle Achtung!“
4. Der Scheinerfolg
„Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!“, soll König Pyrrhos 1. von Epirus nach der Schlacht bei Asculum gesagt haben. Wieso? Er hatte den Kampf zwar gewonnen, machte aber selbst große Verluste. Auf den ersten Blick schien es, als wäre es ein weiterer Erfolg für ihn, doch im Zusammenhang betrachtet, entpuppte sich das Ganze doch als Misserfolg. Der Name Pyrrhussieg, wie der Scheinerfolg auch genannt wird, deutet darauf hin: Ein zu teuer erkaufter Erfolg. Der Sieger geht aus dem Konflikt ähnlich geschwächt hervor wie der Besiegte, kann also auf dem Sieg nicht aufbauen. Nicht alles, was ausschaut wie ein Erfolg, muss auch einer sein. Nicht jeder Mensch ist glücklich mit den Erfolgen, die er im Leben erreicht (hat). Was nach außen bzw. von Außenstehenden oft als großer Erfolg angesehen wird, kann einzelne Menschen oder ganze Familien schon lange kaputt gemacht haben – wie viele Erfolgsschicksale beweisen.
5. Sachlicher oder emotionaler Erfolg
Muss man immer etwas in der Hand haben, um sagen zu können, dass etwas ein Erfolg war? Muss man es tatsächlich „schwarz auf weiß“ besitzen? Nein, keinesfalls. Je nachdem, was als Ziel gesetzt wurde, kann es bei jedem Menschen variieren und macht eine Unterscheidung zwischen sachlichem oder emotionalem Erfolg sinnvoll. Beim sachlichen Erfolg gibt es tatsächlichein Zertifikat für besonders gute Arbeit, die Teilnahme an einer Weiterbildung, den persönlichen Einsatz oder ein spezielles Engagement. Ein höherer Umsatz, mehr Einnahmen. Das ist der Beweis für Erfolg. Ein großes Haus oder ein schnelles Auto. Nach außen hin zeigt auch das, wie erfolgreich man ist oder war. Beim emotionalen Erfolg ist das etwas anders: Eine liebevolle Partnerschaft, die Familie, der Abschluss einer erfolgreichen Therapie, zufriedene Mitarbeiter, mit sich selbst im Reinen sein. Immer wieder neue Abenteuer finden, Neues dazulernen oder sich treu bleiben. Was für den einen selbstverständlich ist, ist für den anderen ein Ziel, das mit harter Arbeit verbunden ist. Ob sachlicher oder emotionaler Erfolg – letztendlich läuft es doch darauf hinaus, sein eigenes Glück zu finden.
Unabhängig davon, wie der Einzelne Erfolg für sich definiert, ist wichtig, dass es kein Falsch oder Richtig, kein Schwarz oder Weiß gibt. Unendliche Zwischentöne machen das Leben aus, den Erfolg und das Glück. Ob es der Traum ist, einfach nur glücklich zu sein oder seine Mitmenschen glücklich zu machen, das große Geld zu verdienen oder andere reich zu machen. Alles was zählt, ist die Persönlichkeit des Einzelnen, dessen Bereitschaft, sich Ziele zu setzen und zu arbeiten – ebenso an sich selbst und seiner persönlichen Weiterentwicklung wie an der Realisierung der eigenen Vision und Definition von Erfolg. Denn genau das ist unabdingbare Voraussetzung, um Träume Wirklichkeit werden zu lassen.
Die 10 Säulen des Erfolgs
Erfolgsgarantien gibt es nicht. Aber gewisse Grundvoraussetzungen sollte man erfüllen, um sein Unternehmen solide und zukunftsfähig am Markt zu verankern, sagtUnternehmenscoach Frank Greiner-Schwed.
1. Legen Sie Standards fest!
Ein klar umrissenes Konzept, eine eindeutige Definition der Abläufe, der Salon-Organisation, auch der Dienstleistungen und Techniken sind unumgänglich, um einheitlichen Service sicher zu stellen und eine gleichbleibend hohe Qualität für alle Kunden.
2. Suchen Sie sich Mitstreiter!
Wer als Einzelkämpfer agiert, muss sämtliche Arbeiten und Probleme allein schultern – auch im Krankheitsfall. Mit Mitarbeitern kann man das Unternehmen sichern und sich die Arbeit erleichtern.
3. Beweisen Sie Führungsqualitäten!
Mitarbeiter sind nicht nur dazu da, Umsatz zu bringen; sie müssen das Unternehmen mittragen! Dazu sollte man sie einbinden, sollte Aufgaben und Verantwortung delegieren und die Mitarbeiter so entwickeln, dass sie auf Augenhöhe agieren. Denn: „Du wirst nicht dadurch größer, dass du andere klein machst!“
4. Sprechen Sie mit Ihren Leuten!
Jeder Mitarbeiter muss ,seinen Betrieb‘ kennen. Regelmäßige Teamsitzungen geben die Möglichkeit, Veränderungen, besondere Leistungen, aber auch Nachlässigkeiten und ,schlechte‘ Alltagsgewohnheiten zu thematisieren. Und ganz wichtig: Als Chef muss man auch mal Nein sagen können.
5. Schauen Sie sich die Zahlen an!
Man muss als Unternehmer nicht über das komplette betriebswirtschaftliche Fachwissen verfügen, aber mit den Eckdaten den Betriebs sollte man sich auskennen. Sie geben wichtige Hinweise, was gut und was verbesserungswürdig ist. Richtige Entscheidungen kann man nur aufgrund aktueller Zahlen treffen.
6. Legen Sie ein Ziel fest!
Wohin wollen Sie, kurz-, mittel-, langfristig? Mit der Definition unternehmerischer, aber auch privater Ziele wird deutlich, was zu tun ist und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Und: Setzen Sie Prioritäten!
7. Entwickeln Sie Ihre Besonderheiten!
Nur wer sein Image kennt, kann es gezielt nutzen, verbessern und ggf. gegensteuern. Positive Erlebnisse und guten Gefühle machen den Unterschied!
8. Prüfen Sie Ihren Standort!
Gerade bei einer Neueröffnung ist eine Umfeld-Analyse hilfreich, wenngleich nicht alleinentscheidend. Ein Vergleich mit den Mitbewerbern und ein paar Kenntnisse zur Kaufkraft vor Ort geben Hinweise, etwa zur Preisgestaltung.
9. Bleiben Sie am Ball!
Weiterbildung in alle Richtungen – unerlässlich für den Salon-Erfolg. Dass man fachlich auf dem Stand der Dinge bleibt, versteht sich von selbst. Zum Erfolg gehören aber auch Beratung, Kundenumgang, Teambildung.
10. Seien Sie stylish!
Wer in der Modebranche arbeitet, der sollte selbst Sinn und Gespür für ein trendiges Erscheinungsbild beweisen. Auch das Ambiente sollte zeitgemäß und aktuell wirken.