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11.05.2023

6 Tipps zum Umgang mit „Blüten“

Kaum ein Saloninhaber hatte wohl bisher wissentlich Falschgeld in der Kasse. Dennoch gibt es „Blüten“ auch in Deutschland. Wie erkenne ich sie und worauf sollte ich achten? Maik Heitmann gibt Antworten.

  1. Wie erkenne ich falsche Banknoten?
    Auf den Euro-Noten sind Sicherheitsmerkmale hinterlegt, die Falschgeld schnell und unkompliziert erkennen lassen. Das sind optische Merkmale wie die richtige Größe, die Farben, der Sicherheitsstreifen oder auch verschiedene Imprägnierungen. Außerdem sind haptische Elemente vorhanden. Ist man unsicher, sollte man eine echte Banknote neben die vermeintlich falsche legen. Der Bundesverband deutscher Banken nennt als Schlüssel zur Erkennung von Falschgeld: „Kippen, fühlen, sehen“. Die neueren Scheine sind mit einer Lackierung versehen, die sie noch haltbarer macht. Außerdem gibt es eine Smaragdzahl auf der Vorderseite, die ihre Farbe verändert: je nach Blickwinkel, von smaragdgrün nach tiefblau. Fälscher konzentrieren sich meistens auf ein oder wenige Sicherheitsmerkmale, sodass man bei der Prüfung immer mehrere Merkmale einbeziehen sollte. 
     
  2. Und wie falsche Münzen?
    Wie auch bei Geldscheinen macht der erste Eindruck viel aus. Dies beginnt bei der Oberfläche. Während echte Euro-Münzen scharfe Konturen und ausgeprägte Details besitzen, haben Fälschungen oft eher weiche Übergänge und narbige oder fleckige Flächen. Auch die Ränder sind bei den Originalen sauber ausgeprägt mit unterschiedlichen Riffelungen. Bei gefälschten Münzen sind sie oft unsauber und schwammig. Zudem sollte auf die Farben geachtet werden. Falschmünzen werden oft nach kurzer Zeit fleckig oder die Beschichtung blättert ab. Auch mit einem Magneten kann geprüft werden, ob die Münzen echt sind. Der Mittelteil der 1- und 2-Euro-Münzen ist magnetisch, während der Rand und die echten 10-, 20- und 50-Cent-Münzen es nicht sind. Echte 1-, 2- und 5-Cent-Münzen wiederum sind stark magnetisch.
     
  3. Droht eine Strafe, wenn versehentlich mit „Blüten“ bezahlt wird?
    Wurde versehentlich mit Falschgeld bezahlt, so müssen zunächst die Behörden nachweisen, dass die Tat vorsätzlich begangen wurde. Die Zahlung gilt als vorsätzlich, wenn der Umstand, dass es sich um Falschgeld handelt, zumindest billigend in Kauf genommen wird. Wenn ein Gericht dann ebenfalls zu der Auffassung gelangt, dass vorsätzliches Handeln vorliegt, kann es eine entsprechende Strafe verhängen.
     
  4. Wird Falschgeld von der Bank ersetzt?
    Nein. Wenn Falschgeld erkannt und bei der Polizei oder Bank abgegeben wird, so gibt es dafür im Gegenzug kein echtes Geld. Trotzdem sollten gefälschte Scheine oder Münzen gemeldet werden. Wird Falschgeld in einen Einzahlungsautomaten bei einer Bank eingeworfen, so wird das Geld später eingezogen und es gibt keine Gutschrift auf dem Konto. Den Einzahler können dann unangenehme Rückfragen von der Bank oder von der Polizei erwarten. Deshalb sollte Geld vor einer Einzahlung immer etwas genauer unter die Lupe genommen werden.
     
  5. Wer haftet für Falschgeld?
    Grundsätzlich ist jeder selbst dafür verantwortlich, kein Falschgeld entgegenzunehmen. Falschgeld kann später nicht bei einer Bank oder der Polizei in echtes Geld umgetauscht werden. Schon die Annahme, aber vor allem die Weitergabe von Falschgeld, kann strafrechtliche Folgen haben.
     
  6. Welche Strafe droht, wenn Falschgeld wissentlich benutzt wird? Abhängig davon, wie die Blüte in den eigenen Geldbeutel gekommen ist und ob mit ihr bezahlt worden ist, drohen Geld- und Freiheitsstrafen. Schon der Versuch, mit Falschgeld zu bezahlen oder es in Umlauf zu bringen, ist strafbar. Selbst, wenn das sofort bemerkt wird und mit echtem Geld bezahlt werden soll, droht eine Strafe.

Ausführliche Infos zum Umgang mit Falschgeld gibt es auch auf der Seite des Bundeskriminalamts (BKA).