Testpflicht in Köln: Flexibilität ist gefragt

Was in ganz Sachsen, in Köln oder Tübingen bereits umgesetzt wird, könnte bald auch in anderen Städten oder Landkreisen mit hoher Inzidenz gefordert sein: Zum Friseur nur noch mit negativem Corona-Test. Um den Kunden den bestmöglichen Service zu bieten, muss man als Friseur derzeit in Köln flexibel sein und schnell umdisponieren können. Uwe Riggers ist Friseurmeister im Salon der Familie Förster im Herzen von Köln. Mit der Testpflicht, die seit Montag in Köln in Kraft getreten ist, kam auf den Salon und die Kunden einiges zu.

Der Großteil der Kunden komme ungetestet, Anfang der Woche wussten manche noch gar nichts von der Regelung, brachten deshalb auch nicht die nötige Zeit mit, die Test und das Warten auf das Ergebnis mit sich bringe. „Wenn wir nicht die nötige Luft haben, um umzuorganisieren, wird es echt eng. Doch, wir machen, was wir können, um keinen Kunden nach Hause schicken zu müssen“, sagt Uwe Riggers. Mittlerweile wüssten die meisten Kunden aber Bescheid und brächten den negativen Test bzw. die nötige Zeit für einen Test im Salon mit.
 

Service: Testen vor dem Haarschnitt

Denn der Salon bietet seinen Kunden die Möglichkeit, sich vor Ort zu testen: „Wir haben Glück. In einem kleinen Raum, der über einen zweiten Eingang betreten werden kann, können wir unsere Kunden vor ihrem Termin testen“, berichtet Riggers. Dafür hat der Chef, Timo Förster, sich selbst und zwei Kolleginnen extra im Umgang mit den Stäbchentests schulen lassen. Diesen erwirbt der Kunde zum Selbstkostenpreis von 12 Euro und erhält ein Zertifikat, das 24 Stunden gültig ist. Ein personeller Aufwand sei das schon, den das Salonteam aber gerne in Kauf nimmt. Die Kunden wissen es zu schätzen. Ein Schnelltest, der nur für den Friseurbesuch gültig sind, kostet 9 Euro. Auch das bietet der Salon domino an. Diesen kann der Kunde selbst durchführen. Auch hier beträgt die Wartezeit 15 Minuten.
Und die Mitarbeiter? "Wir testen uns jeden Tag", so Uwe Riggers.

Mehr Absagen

Die Wartezeit für sein Testergebnis muss der Kunden einplanen – und entsprechend früher kommen. Darauf weist auch die Homepage des Salons explizit hin. „Leider werden jetzt aber mehr Termine abgesagt. Und manche kommen einfach gar nicht“, ist eine leidige Erfahrung. Aufklärungsbedarf und Verunsicherung herrschte auf jeden Fall in den ersten Tagen, dementsprechend gab es viele Anrufe. Kein Wunder: Gilt die Regelung doch nur für das Stadtgebiet Köln, weiter draußen, wo zum Beispiel Uwe Riggers Ehefrau einen Salon betreibt, sei schon alles wieder anders. Hier kann man (noch) ohne Test zum Friseur.