07.09.2016
Wie schütze ich meinen Friseursalon vor Einbrechern?
Die Tür kaputt, Glassplitter überall, die Trinkgeldboxen der Mitarbeiter sind aufgebrochen, die Haarschneidemaschinen und Scheren sind weg – ein Horror für jeden Ladenbesitzer. Von dem Arbeits- und Verdienstausfall sowie den Ärger mal abgesehen. Wie kann ich mein Geschäft schützen?
Im Jahr 2015 registrierte die Polizei deutschlandweit über 2,4 Millionen Diebstähle (www.polizei-dein-partner.de) . 167.136 Fälle davon waren Wohnungseinbrüche, das bedeutet eine Steigerung um fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einbrecher verursachten dabei einen Schaden von insgesamt 440,8 Millionen Euro. Außerdem gab es 71.300 Einbruchsversuche. Das heißt: In gut 40 Prozent der Fälle sind die Einbrecher bei ihrem Vorhaben gescheitert.
Schnell geknackt
Auch Friseursalons sind immer wieder betroffen. Weil die technischen Sicherungen der Ladenräume, so vermutet es Hans-Peter Segerer, Erster Kriminalhauptkommissar des Bayerischen Landeskrimininalamts, relativ leicht zu überwinden sind: „Fenster und Türen zu öffnen, dürfte mit einem geeigneten Hebelwerkzeug mitunter in Sekunden möglich sein. Auch überstehende Profilzylinder können mit gängigem Werkzeug schnell geknackt werden.“ Stimmt dann auch noch die Lage, befindet sich der Salon also etwa in einer ruhigen Einkaufspassage oder einem nachts kaum besuchten Gewerbeobjekt, so wird er leicht – weil das Risiko, erwischt zu werden, relativ gering ist – zum Ziel der ungebetenen Gäste. „Auch wenn womöglich nur die Trinkgeldboxen der Mitarbeiter zu holen sind!“, erklärt der erfahrene Polizist.
Polizei gibt Tipps
Nach solchen Vorfällen werden die Betroffenen von den Polizisten vor Ort eingehend geschult. Wechsel- und Trinkgeld sollte man nicht im Salon aufbewahren. Auch ein Schild im Schaufenster mit der Aufschrift „Kein Bargeld“, kann helfen. Der Fachmann meint dazu: „Ein Tatanreiz kann eine ungeleerte Kasse nach Geschäftsschluss, ein von außen sichtbares Sparschwein oder hochwertige Elektronik sein.“ Was im Einzelnen zur Sicherung zu tun ist, erfährt man kostenlos bei den kriminalpolizeilichen Beratungsstellen oder im Internet, z.B. unter www.k-einbruch.de.
Intelligente Technik
Auch Alarmanlagen, Zeitschaltuhren und Videosicherung des Eingangsbereichs schrecken potenzielle Einbrecher ab. Mittlerweile gibt es auch digitale Lösungen, die per Smartphone zum Beispiel das Licht regeln. Über Tür- und Fenstersensoren lassen sich Alarmsignale und Videokameras starten sowie Livebilder aufs Smartphone schicken.
Und wie sollte man sich verhalten, wenn man die Eindringlinge auf frischer Tat ertappt? Hans-Peter Segerer: „Auf keinen Fall den Helden spielen! Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr, und vermeiden Sie eine körperliche Konfrontation mit dem Täter!“ Ratsam ist es vielmehr, möglichst schnell die Polizei unter Notruf 110 zu verständigen, sich die Fluchtrichtung und womöglich das Fahrzeug und das Kfz-Kennzeichen einzuprägen – und nicht zuletzt das Erscheinungsbild des Einbrechers.