19.10.2023
Kleinst- und Kleinunternehmer lassen sich nicht unterkriegen
Trotz Gegenwind blicken viele Kleinst- und Kleinunternehmen optimistisch in die Zukunft. Das spiegeln die Daten aus der neusten Befragung wider, die Finanzchef24, andsafe und HDI zusammen mit dem Panelanbieter Consumerfieldwork unter 758 Unternehmen ausgewertet haben.
Auch wenn sich die Stimmung, was die Konjunkturentwicklung angeht, eintrübt, bleiben die Kleinst- und Kleinunternehmen entgegen dem Markttrend optimistisch: Über die Hälfte der Befragten bewertet die unternehmerische Zukunft mit gut oder sehr gut. „Unser Report zeigt, dass sich Selbstständige und Kleinunternehmen trotz der Krisen und Herausforderungen nicht zurücklehnen, sondern investieren und handeln wollen. Sie versuchen, der Rezession in kleinen Schritten zu entkommen“, sagt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung von Finanzchef24 (www.finanzchef24.de) zur Vorstellung des vierten Gewerbeversicherungsreports.
Nicht nur Inflation, Konjunktur und Zinspolitik beeinträchtigen laut der Erhebung das Geschäft von Kleinst- und Kleinunternehmen. Fast jeder Zweite (47 Prozent) ist der Meinung, dass „politische Unberechenbarkeit“ die Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten beeinflussen wird.
Digitalisierung nimmt zu
Der Report offenbart auch Fortschritte. Nach eigenem Bekunden sehen sich Deutschlands Kleinst- und Kleinunternehmen bei der Digitalisierung mittlerweile immer besser aufgestellt. Im digitalen Mittelfeld wähnen sich laut neustem Report nur noch 26 Prozent und damit weniger als 2022 (30 Prozent). Vor allem in den Bereichen Buchhaltung (49 Prozent), Marketing (37 Prozent) und Vertrieb (30 Prozent) wollen Selbstständige die Digitalisierung 2024 vorantreiben.
Künstliche Intelligenz spielt laut der aktuellen Befragung vielfach eine untergeordnete Rolle. Es zeigt sich, dass KI in Deutschland eine Frage der Unternehmensgröße ist. KI spalte die Kleinst- und Kleinunternehmen in zwei klare Lager, erklärt Payam Rezvanian im Pressegespräch: „Die einen wittern eine Chance, die andern sehen nur die Risiken und sind der Meinung, dass KI nur ein Hype ist.“ Bei kleinen Unternehmen sei das Thema bislang nur eine Randerscheinung, ihnen fehle es an zeitlichen und finanziellen Ressourcen.
Größerer Versicherungsbedarf
Die voranschreitende Digitalisierung bringt auch einen erhöhten Bedarf an IT-Versicherungslösungen mit sich. Obwohl die Inflation viele Kleinst- und Kleinunternehmen 2023 ängstigt und ihr Geschäft beeinflusst, ist ihnen klar, dass sie ihr Unternehmen, ihre Arbeitskraft und ihre Finanzen absichern sollten – sinkenden Margen und steigenden Betriebs- und Herstellungskosten zum Trotz. 36 Prozent wollen mehr Geld für Risikoabsicherung und Vorsorge ausgeben. Nur noch 6 Prozent (2022: 7 Prozent) kalkulieren 2023 weniger für Versicherungsausgaben ein. Einher geht die wachsende Risikoabsicherung und das Kennen eigener Vorsorgelücken mit einem immer besser ausgeprägten Wissensstand zum Thema Gewerbeversicherung. Noch größer als die Angst vor einem längeren gesundheitlichen Ausfall (44%) ist nur die Angst vor der Inflation (46%).
Weitere Infos zur Studie gibt es hier: