Foto: Torsten Heidemann

16.01.2019

Schulleiter Karl-Otto Schöne – immer im Dienst

Der langjährige Schulleiter Karl-Otto Schöne hat die Leitung der Fachlehranstalt Oldenburg abgegeben. Ihm zu Ehren trägt die Akademie nun seinen Namen. Wir haben mit ihm über sein Lebenswerk und die Friseurausbildung gesprochen.

„Das Haar muss Dir gehorchen. Das war die Devise, die mich zeitlebens begleitete und die ich immer weitergegeben habe“, sagt der 79-jährige Friseurmeister Karl-Otto Schöne aus Vechta, der seit 1979 im Vorstand der Fachlehranstalt Oldenburg tätig war und seit 1991 ihr Schulleiter war.

TOP HAIR: Nachdem Sie nun die Schulleitung zum 1. Dezember 2018 abgegeben haben und die Friseurakademie nach Ihnen in ‚Karl-Otto-Schöne-Haus‘ benannt wurde, können Sie sich nach rund 65 Berufsjahren auf den Ruhestand einstellen?
Karl-Otto Schöne: Nein, noch nicht! Ich werde weiterhin für die Meisterschule tätig sein und betreue die vierte Baumaßnahme. Ich halte die Kontakte mit Architekten, der öffentlichen Hand – natürlich in enger Absprache mit meinem Nachfolger Ulf Pingel und nutze mein langjähriges Netzwerk. Denn wir werden an der Akademie den Bereich Kosmetik und Wellness vergrößern. Und ich werde weiterhin Stammkunden, die seit über 50 Jahren kommen, im Salon in Vechta bedienen.

TOP HAIR: Ihre Biografie ist eng mit dem Friseurhandwerk, der Schule aber auch ehrenamtlichen Engagements, wie Richter am Finanzgericht, verwoben.
Karl-Otto Schöne: Ja, das entwickelte sich. Ich begann als Friseurlehrling 1954 in Vechta, mit anschließendem Volontariat in Bremen. Nach dem Abschluss der Meisterprüfung 1957  übernahm ich mit meiner Frau den Friseursalon meines Lehrmeisters. Gleichzeitig war ich seit 1966 ehrenamtlich im Gesellenprüfungsausschuss aktiv. Weitere Stationen waren Fachbeiratsleiter, es folgte im Jahr 1975 Obermeister der Friseurinnung Vechta, und 1990 wurde ich zum Landesinnungsmeister des niedersächsischen Friseurhandwerks gewählt.

TOP HAIR: Als ehemaliger Landesinnungsmeister und Schulleiter haben Sie viel erlebt. Was ist in den letzten Jahren in der Ausbildung anders geworden?
Karl-Otto Schöne: Nun, meine Überzeug ist, dass die moderne Ausbildung breit angelegt sein muss. Der Friseur muss modisch informiert sein und seine Beratungskompetenz sollte hoch sein. Um die Wünsche umsetzen zu können, muss aber auch die handwerkliche Fertigkeit ausgeprägt sein. Folglich braucht der Friseur heute eine gute Ausbildung als Basis und gleichzeitig die Bereitschaft zur ständigen Fortbildung. Die Schüler sind in manchen Bereichen schmal ausgebildet und können manche Techniken nicht anwenden. Das müssen dann die Lehrer und Dozenten vermitteln. Meine langjährige Erfahrung zeigt, dass die fachliche Leistung stimmen muss. Der Friseur muss leistungsbereit sein, aber auch die emotionale Intelligenz sowie die Kommunikationsfähigkeit müssen vorhanden sein.

Interview: Christina Körner