14.11.2023
Corona Soforthilfen Niedersachsen: 200 Briefe an MP Stephan Weil übergeben
Oliver Bremer, Obermeister der Friseur-Innung Oldenburg und Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbands, hat über 200 Briefe niedersächsischer Unternehmer*innen zur Rückzahlung der Corona Soforthilfen an Ministerpräsident Stephan Weil überreicht.
Aus Sicht des niedersächsischen Friseur-Handwerks sind die Rahmenbedingungen des Bundeslandes für die Rückzahlung der Corona-Soforthilfen unfair. Um auf die Dringlichkeit des Themas hinzuweisen, hat Oliver Bremer, Obermeister der Friseur-Innung Oldenburg und Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbands, vergangene Woche das persönliche Gespräch mit Ministerpräsident Weil gesucht. Bei dem persönlichen Termin übergab er ihm über 200 Briefe niedersächsischer Unternehmerinnen und Unternehmer.
Der Hintergrund: Für die Berechnungsgrundlage der zurückzuzahlenden Corona-Soforthilfen werden in Niedersachsen die Monate April bis Juni 2020 herangezogen. „Das ist nicht nur ein Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Bundesländern wie Hessen oder dem Saarland, wo keine Forderungen gestellt werden, sondern obendrein noch ein Berechnungszeitraum, der für unsere Branche von krasser wirtschaftlicher Anomalie geprägt war“, so Bremer. „Es handelt sich genau um die Monate, in denen wir überproportionale Umsätze erwirtschaftet haben. Unsere Kundinnen und Kunden konnten zuvor wochenlang keine Friseurdienstleistungen wahrnehmen. Viele Betriebe haben nach dem Lockdown Extraschichten eingelegt und richtig geackert, um dem Ansturm gerecht zu werden. Genau die Betriebe werden nun aber für diesen Kraftakt bestraft und sollen mehr zurückzahlen. Das Leistungsprinzip ist ausgehebelt“, führt der Obermeister weiter aus. Außerdem werde in Niedersachsen kein Unternehmerlohn berücksichtigt, wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, was dazu führe, dass hierzulande ehrliche Betriebsinhaber*innen ihren eigenen Arbeitslohn zurückzahlen müssten.
Über 200 Betriebe schließen sich an
Der Briefübergabe in Hannover war ein Aufruf von Oliver Bremer vorausgegangen, dem letztlich über 200 Unternehmerinnen und Unternehmer folgten: Sie alle hatten einen persönlichen Brief an den Ministerpräsidenten verfasst. Die Forderung ist dabei einheitlich: Bis zum Stichtag der bereits mehrfach verlängerten Rückzahlungsfrist (aktuell 30. November 2023) soll eine gerechte Regelung gefunden werden, die nicht diejenigen benachteilige, die sich für ihre Kundinnen und Kunden nach der Pandemie besonders engagiert gezeigt haben.