Aus dem "Frisör der kleinen Preise" wird die "Haarboxx". Foto: Klier

07.05.2014

Aus „Frisör der kleinen Preise“ wird Haarboxx

Frisör Klier benennt die rund 170 Salons des „Frisör der kleinen Preise“ um und verabschie­det sich damit aus dem Niedrigpreissegment. Ab sofort heißen die Salons "Haarboxx". 

Vor rund zehn Jahren entstand im Rahmen der Euro-Umstellung die Idee des Discount-Friseurs. Mit schlanken Services, transparenter Preisgestaltung und der Botschaft von „jede Dienstleistung ein Preis“ versuchte die Friseurbranche, die Besucherreichweite im Friseurhandwerk zu erhöhen. Bis dato gingen nur zwei von drei Bundesbürgern zu einem niedergelassenen Friseur. Diese Quote wollte man erhöhen, ein neues, schlank kalkuliertes Preissegment eröff­nen, heißt es in einer Pressemeldung der Frisör Klier GmbH.

Discount ist gescheitert

„Wir können heute feststellen, dass das Experiment Discount als gescheitert angesehen werden kann“, sagt Michael Klier, einer der beiden Geschäftsführer von Frisör Klier. Der Versuch, auf diesem Wege wieder mehr Kunden in die Friseurge­schäfte zu holen, habe nie messbar funktioniert, heißt es weiter. Stattdessen hätten diese Preis­konzepte dazu geführt, dass die Preisspirale im Friseurhandwerk sich nach unten bewegt habe und eine notwendige Preisentwicklung als Folge gestiegener Löhne nur schwer möglich war. Spätestens mit der Einführung des Branchen-Mindestlohns in 2013 sei damit Schluss. Die überall festgeschriebenen Löhne und die Lohn­entwicklung setzen eine deutliche Preisentwicklung im Friseurhandwerk voraus. Und bedeuten damit im Umkehrschluss das langfristige Ende vieler Discountkonzepte, ist Michael Klier überzeugt.

Botschaft widerspricht Unternehmensziel

Unter dem Namen „Frisör der kleinen Preise“ betrieb auch Klier jahrelang eine Marke, die auf schlanke Services und das Konzept „jede Dienstleistung ein Preis“ setzte – im Namen aber auch die Botschaft „Niedrigpreis“ in sich trug. „Aller­dings haben wir in den vergangenen Jahren stetig die Preise weiterentwickelt“, erklärt Christian Klier, der für die Expansion der Salons zuständige Geschäfts­führer bei Frisör Klier. „Infolge der Lohnentwicklung sind wir nunmehr bei Preisen von 16, 17 oder 18 Euro je Dienstleistung angekommen – da kann man nicht mehr von „kleinen Preisen“ sprechen“, sagt Christian Klier weiter. Zudem widerspreche die Botschaft, die im Salonnamen steckt, dem erklärten Ziel des Unternehmens: mehr Wertschätzung für den Frisörberuf zu erreichen.

Abschied von der Discount-Idee

Mit der Umbenennung zu „Haarboxx“ verabschiede man sich folglich von der Discount-Idee, so Christian Klier. Allerdings: Das Konzept "jede Dienstleistung ein Preis" wird vorerst beibehalten. „Im Gegensatz zum klassischen Frisör Klier-Salon, in dem die Kunden aus verschiedenen Paket- und Einzelpreisen wählen können und der Service etwas weiter gefasst ist, bleibt die „Haarboxx“ ein schlankes Konzept. Aber: Die Dienstleistung ist auf dem gleichen Niveau wie bei Frisör Klier. Der Kunde darf wie bisher keinen Abstrich in puncto fachliche Leistung machen müssen. Unsere Mitarbeiter sind in beiden Konzepten gleich geschult und verdienen auch das gleiche Gehalt“, erklärt Klier. Die Umbenennung der derzeit bundesweit 170 Salons läuft noch bis Ende des Sommers.