„Mimik sollte immer im Einklang mit den Gefühlen stehen – nur dann kann erfolgreiche Kommunikation glücken“, so Verena Hofmann >< Foto: L'Image

07.06.2017

Authentisch auftreten als Friseur

Durch authentisches Auftreten erfolgreich kommunizieren und Menschen gewinnen – Psychologin Dr. Verena Hofmann teilte ihr Wissen zu diesem Thema mit den Teilnehmern des 23. LiBK-Bundeskongress.

„Der bewusste Einsatz und die bewusste Wahrnehmung von Mimik ist der Schlüssel zur authentischen Kommunikation und damit zum erfolgreichen Umgang mit dem Gegenüber“, ist Dr. Verena Hofmann, Arbeits- und Organisationspsychologin, überzeugt. Sie sprach beim LiBK-Bundeskongress in Bad Boll.

Erfolgreiches Kommunizieren kann man lernen

„Im Friseursalon oder Studio zählt der freundliche, empathische und glaubwürdige Umgang mit dem Kunden. Nur dann fühlt er sich wohl“, erklärt Dr. Verena Hofmann. „Die Grundvoraussetzung dafür ist authentische Kommunikation. Das bedeutet: Sprache, Mimik und Gestik passen zusammen und bilden ein stimmiges Ganzes.“ Besondere Bedeutung kommt dabei der Mimik, also dem Gesichtsausdruck, zu: „Die Mimik ist die ‚Bühne’ unserer Emotionen. Sie hat den größten Einfluss auf unsere Kommunikation, weil sie unsere Gefühle am deutlichsten ausdrückt. Das ist vielen von uns gar nicht bewusst.“ Wichtigster Schritt auf dem Weg zu authentischer Kommunikation ist also, sich der eigenen Mimik bewusst zu werden und zu lernen, sie gezielt einzusetzen.

Wie Mimik unsere Kommunikation beeinflusst

Was bedeutet authentische Mimik nun genau? „Wichtig ist, dass die Gesichtszüge nicht asymmetrisch sind und keine widersprüchlichen Emotionen widerspiegeln, also zum Beispiel negative und positive Gefühle gleichzeitig ausdrücken. Es kann durchaus der Fall sein, dass man so fühlt – die Kunst ist es, dies nicht in der Mimik zu zeigen. Bei einem authentischen Lachen zum Beispiel lachen die Augen mit, nicht nur der Mund.“ Umgekehrt hat die Mimik eine direkte Innenwirkung, indem sie unsere Sprache und unseren Tonfall beeinflusst. Lächeln wir zum Beispiel, dann wählen wir auch freundlichere Worte, die Stimme klingt angenehmer. „Ob man lächelt, kann man tatsächlich hören. Probieren Sie es mal am Telefon aus – Sie wirken viel freundlicher!“, rät Dr. Hofmann. Wichtiger Baustein erfolgreicher Kommunikation ist aber auch, die Mimik des Gegenübers lesen und richtig deuten zu können. Wer in der Lage ist, sogar versteckte Emotionen zu erkennen, ist seinem Gesprächspartner einen entscheidenden Schritt voraus und kann seine Kommunikation darauf einstellen.

In schwierigen Situationen Kontrolle behalten

Aber was sollte man tun, wenn man sich aufregt oder wütend ist, das aber nicht zeigen darf – zum Beispiel bei einer Kundenbeschwerde? „Erster Schritt ist, sich die eigene Mimik bewusst zu machen und zu versuchen, sie zu kontrollieren. Im zweiten Schritt sollte man die Situation für sich ‚umdeuten’. Das schafft man, indem man innerlich einen Schritt zurücktritt und das Geschehen nicht auf sich bezieht. So kann man sich zum Beispiel sagen: ‚Wie gut, dass ich heute gute Laune habe, da ist das halb so schlimm’. Auch hilft es, mit einem Lachen zu reagieren – das entschärft die Situation nicht nur, sondern die Mimik wirkt positiv zurück auf unsere Gefühle“, erklärt Dr. Hofmann. Ist die schwierige Begegnung vorüber, kann man seinem Ärger ruhig Luft machen. Das Fazit der Psychologin: „Mimik sollte immer im Einklang mit den Gefühlen stehen – nur dann kann erfolgreiche Kommunikation glücken.“ 

Veröffentlichung mit freundlicher Unterstützung von L`Image.