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13.01.2021

ZV-Kritik an Fußballern findet großes mediales Echo

In einem Schreiben an den DFB-Präsidenten übt der ZV Kritik an frisch frisierten Fußball-Profis - viele Medien greifen das Thema auf.

Frisch frisierte Millimeter-Frisuren, einrasierte Scheitel – da kann man schon mal staunen was die Profi-Fußballer da so auf den Köpfen tragen. Oder vielmehr nicht tragen, nämlich keine coronabedingte Matte auf dem Kopf:
Der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks schrieb daraufhin einen Brief an Fritz Keller, Präsident des DFB. Und der hat für ordentlich Aufsehen in der Medienlandschaft gesorgt:  So titelte die Bild: „Chef vom Friseurverband klagt an: Bundesliga-Stars lassen sich heimlich die Haare schneiden.“ Spiegel-Online schreibt: „Friseurverband kritisiert gestylte Fußballprofis“ und auch einschlägige Sportportale, Fernseh- und Radiosender berichten über den Brief des Verbandes, in dem er an die „Fußball-Vorbilder“ appelliert, ein Zeichen gegen Schwarzarbeit zu setzen und die Haare wachsen zu lassen.

Überraschend große Resonanz

Von der großen medialen Resonanz, die darauf folgte war auch ZV-Präsident Harald Esser "wirklich überrascht", sagt er im Interview mit TOP HAIR. Nachdem das Schreiben an Fritz Keller am Dienstagmorgen verschickt wurde, ging es ab mittags rund, berichtet Esser. Zunächst sprang die Bildzeitung auf das Thema an, weitere Medien, Zeitschriften, TV- und Radiosender folgten. Den Tag darauf verbrachte Esser von 9 bis 18 Uhr in seinem geschlossenen Salon und bat ein Kamerateam nach dem anderen herein. Warum der ZV gerade mit der Kritik an den Fußballerfrisuren die erhoffte breite Aufmerksamkeit erhielt, erklärt sich der ZV-Präsident so: "Ich glaube, es liegt daran, dass das für ganz viele emotional ist. Dass die Bundesliga auch in einem Lockdown noch spielt, ist für viele unverständlich. Auf der anderen Seite sind die Spieler auch für viele frisurentechnisch ein Vorbild. Und viele Spieler machen auch keinen Hehl daraus, dass ihnen die Frisur extrem wichtig ist." Schon die jüngsten Kunden kämen mit Bildern von ihren Stars in den Salon und wollen genau so einen Haarschnitt.

Die Antwort des DFB

Heute (Anm.d.Red.: Donnerstag, 14. Januar) hat die Geschäftsstelle des Zentralverbands auch eine Antwort von Fritz Keller erhalten. Der DFB-Präsident zeige sich verständisvoll, mache aber keine Zusagen, berichtet Esser im Gespräch mit TOP HAIR. Er werde den Appell aber an die Vereine der DFL weiterreichen.
In NRW, Bayern und Baden-Württemberg richten nun auch die Innungen den Appell an "ihre" Fußballvereine der 1. und 2. Bundesliga, berichtet Esser. Er freut sich, dass durch die Kritik des ZV die breite Masse sensibilisert wurde. "Die Friseure leisten ihren Beitrag für die Bekämpfung der Pandemie. Es wäre schön, wenn auch andere ihren Beitrag leisten würden." Damit meint Harald Esser nicht nur die Fußballprofis, sondern appelliert auch an alle Unternehmen, die im Vergleich zum ersten Lockdown weniger Home Office-Möglichkeiten bieten.