VDF wendet sich mit Forderungspapier an Politik

26. Mai 2025
Foto: shutterstock/BonNontawat

Der Verband Deutscher Friseurunternehmen (VDF) übergab ein Forderungspapier an den ZDH-Präsidenten Jörg Dittrich, mit der Bitte, dieses an die politischen Entscheidungsträger weiterzuleiten.

Inhaltsübersicht

„Die vorliegenden Forderungen sind Ausdruck einer tiefgreifenden Sorge um die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit unserer mittelständischen Betriebe und die soziale Balance in unserem Land. Sie beruhen auf praktischen Erfahrungen, ökonomischen Analysen und der Verantwortung gegenüber kommenden Generationen“, heißt es in dem Schreiben, das TOP HAIR vorliegt.
Der VDF fasst darin fünf Punkte zusammen:

1. Steuerpolitik

Der VDF fordert eine sofortige Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrags und eine Anpassung der Lohnsteuerklassen zur Vermeidung der kalten Progression: „Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass reale Lohnerhöhungen auch reale Verbesserungen für die Menschen mit sich bringen.“

2. Renten- und Krankenversicherungspolitik

Der VDF fordert eine tiefgreifende Reform der Kranken- und Rentenversicherung. Nach dem Willen der Friseurunternehmer*innen sollen Beamte in das staatliche Rentensystem eingebunden und die Zahl der Verbeamtungen drastisch reduziert werden.

3. Preispolitik und Wettbewerbsfähigkeit

Die Umsatzsteuer soll auf mindestens 10 Prozent reduziert werden. Alternativ oder ergänzend soll die Kleinstunternehmerregelung reformiert und keinesfalls ausgedehnt werden. Geht es nach dem Willen des VDF soll jeder, der drei Jahre lang selbstständig tätig ist, ab dem vierten Jahr zur Umsatzsteuer verpflichtet werden. Außerdem wünscht sich der Verband, dass die Verordnung zur Kassenpflicht ausgeweitet wird: „Offene Ladenkassen sollten nur fahrenden Händlern und Gewerbetreibenden ohne festen Standort vorbehalten bleiben.“

4. Sozialversicherungswesen

Um Unternehmen künftig nicht durch steigende Lohnnebenkosten zusätzlich zu belasten, fordert der VDF eine grundlegende Strukturreform der Sozialversicherung, ohne die Unternehmen und Arbeitnehmer einseitig zu belasten.

5. Lohnpolitik

„Wir fordern (…) klare gesetzliche Regelungen zur Begrenzung staatlicher Eingriffe in die Lohnpolitik sowie zur Stärkung der Mindestlohnkommission in ihrer Rolle als unabhängiges Gremium.“ Die Mindestlohnkommission müsse unabhängig und auf „Basis wirtschaftlicher Realitäten agieren können“, so die Forderung des Verbands.

VDF-Präsident Tino Herrmann und sein Stellvertreter Thomas Ruland erwarten von der Politik, dass diese Forderungen „mit dem notwendigen Ernst“ geprüft und verbindlich in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden. Sie sind sich sicher: „Wenn die von uns aufgestellten Forderungen umgesetzt werden, bleibt den Menschen mehr Geld zum Leben, die sinkenden Sozialbeiträge sssshelfen der Kaufkraft der Mitarbeiter und dem Willen der Arbeitnehmer, höhere Löhne zu zahlen.“

Der VDF
Der Verband der Deutschen Friseurunternehmer (VDF) ist ein Unternehmerverband der Friseurfilialisten in Deutschland. Aktuell hat er 46 Mitgliedsbetriebe mit 479 Filialen, 2.985 Mitarbeiter*innen und 185 Auszubildenden.

Hier lesen Sie das Forderungspapier des VDF: