Testpflicht für Friseure in Sachsen: Wie soll das gehen?

„Da haben wir nicht schlecht geguckt, als wir das gelesen haben“, berichtet Anja Höhne im Gespräch mit TOP HAIR. Für sie und ihre 21 Mitarbeiter würden demnach mehr als 80 Tests im Monat anfallen: „Wo darf der Schnelltest durchgeführt werden? Es gibt bei uns ja keine Testzentren wie in Österreich wo man sich kostenlos und beliebig oft testen lassen kann. Wer darf den Schnelltest durchführen? Im Augenblick sieht die Gesetzeslage nur medizinisches oder ausgebildetes Personal dafür vor. Wer trägt die Kosten für den Schnelltest? Wo erhält man Schnelltests käuflich? Wir haben einige Händler bereits im Vorfeld der Entscheidung angefragt, wir wurden als nicht dafür käuflich disqualifiziert, diese Artikel sind nur Apotheken etc. vorbehalten, wurde uns gesagt“, so Höhne.
Ein Test beim Arzt koste 150 Euro, berichtet die Friseurunternehmerin. „Das wäre ein wirtschaftliches Desaster.“ Für die Politik mag diese Situation für die Pandemiebekämpfung sinnvoll sein, gibt Höhne zu, aber: „Aus unserer Sicht ist das eher eine Diskriminierung gegenüber anderen Branchen und sieht nicht nach einem gut geplanten Konzept aus.“

HWK klärt das noch

Eine Anfrage bei der zuständigen HWK brachte nur zu Tage, dass man sich „noch in der Klärung befinde“. Für ihr Unternehmen hat das Ehepaar Höhne inzwischen eine gangbare Lösung gefunden: „Wir haben unter unseren Kunden viele, die im medizinischen Bereich arbeiten, und die uns helfen werden und regelmäßige eine größere Anzahl an Tests ermöglichen können.“ Termine werden in den Salons der Haarwelten inzwischen für die Zeit nach dem 1. März vergeben.

TOP HAIR hat bei der Landesregierung Sachsen angefragt, wie die Pflicht-Tests in der Praxis umgesetzt werden sollen. Lesen Sie hier die Antwort