09.12.2020
Sich wohlfühlen und ein sauberes Zuhause waren 2020 wichtig
Der Schönheitspflege-Markt kann 2020 seinen Umsatz halten. Das berichtete der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in seiner digitalen Jahreswirtschaftspressekonferenz. Seife, Dusch- und Badeprodukte und vor allem Shampoos waren gefragt. Dekorative Kosmetik verlor hingegen.
Die Corona-Einschränkungen 2020 hat zu einem deutlichen Umsatzwachstum bei Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln geführt. Konnte der Schönheitspflege-Markt seinen Umsatz von 14 Mrd. Euro nahezu halten (-0,1%), so ist die Haushaltspflege der Gewinner der Pandemie: Ihr Anteil wuchs um 9,2 % auf 5,2 Mrd. Euro. Getrübt wird die positive Entwicklung durch einen schwachen Außenhandel. Der Exportumsatz sank um 15,8 % auf 8,5 Mrd. Euro.
Seifen sind ganz vorne
Nach Hochrechnungen des IKW, gingen in diesem Jahr Schönheits- und Haushaltspflegeprodukte im Wert von 19,3 Milliarden Euro über die Ladenkassen oder wurden (vermehrt) online gekauft. Das ist ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber 2019. Den größten Zuwachs gab es bei den Seifen und Syndets (plus 77 %). Ebenfalls stärker nachgefragt als im Jahr zuvor sind Haarpflege (plus 2,5 %), Mund- und Zahnpflegemittel (plus 2,2 %) sowie Produkte zum Baden und Duschen (plus 1,4 %). Weniger Wert legten die Verbraucher in der veränderten Situation auf Make-up (minus 12,7 %). Dass derzeit kaum Kontakte zu anderen Menschen möglich sind, dämpft auch das Interesse an Damen- und Herrendüften. Sie verloren rund 7,3 Prozent.
Hygienebotschafter - Lob für die Friseure
IKW-Vorsitzender Georg Held lobte die schnelle Umsetzung der Friseure der vom IKW mitentwickelten Hygienekonzepte. Er betonte ihre Rolle als Hygienebotschafter und wies nochmals auf die gemeinsame Kommunikationsoffensive mit dem ZV #friseuregegencorona hin. „Aktuelle Ergebnisse einer IKW‐Umfrage zeigen uns, dass die Menschen weiterhin gerne zu ihrem Lieblingsfriseur gehen und die entspannte und ruhige Atmosphäre in den Salons gerade während der Pandemie genießen“ so Held.
Putzt Du schon?
Gut aussehen und sich wohlfühlen, aber auch das Umfeld auf Vordermann bringen, kennzeichnen das Jahr 2020: So hat alles kräftig zugelegt, was zu einem sauberen und behaglichen Zuhause beiträgt wie Reinigungsmittel (plus 18,2 Prozent), Raumdüfte (plus 12,9 Prozent) und Vollwaschmittel (plus 4,8 Prozent). Home Office, kaum Termine und das einrichten daheim macht sich am auch Umsatz mit Geschirrspülmitteln bemerkbar: Er ist um 15,1 Prozent gestiegen.
Unverändert werden in Deutschland pro Jahr und Kunde im Durchschnitt 169 Euro für gutes Aussehen, Körperpflege und persönliche Hygiene ausgegeben. Um 10 Prozent auf nunmehr 98 Euro gestiegen ist hingegen das individuelle Budget der Käufer für Wasch-, Putz und Reinigungsmittel.
Moderates Wachstum und Herausforderungen 2021
Für 2021 erwartet IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser ein moderates Wachstum von ca. 1,5 Prozent. Dr. Thomas Kecskes, Insight Director der GfK, wagte noch einen Ausblick auf die Post-Corona-Zeit. Eine große Herausforderung für die Hersteller von Kosmetik und Reinigungsprodukten werde sein, dass Verbraucher Qualität weiterhin sehr schätzen, gleichzeitig aber großen Wert auf die Themen Nachhaltigkeit und Tierwohl legen.