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05.06.2020

Prämien für Ausbildungsbetriebe

Mit Prämien von bis zu 3.000 Euro soll die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen gestärkt werden.

Corona hat die deutsche Wirtschaft hart getroffen. Unternehmen, die zuvor viel und gern ausgebildet haben, werden auf einmal zurückhaltender. Die IHK Region Stuttgart verzeichnete z. B. rund 15 Prozent weniger angebotene Lehrstellen. Auch bei den Friseursalons sei die Ausbildungsbereitschaft nachhaltig gefährdet, warnte bereits Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV), und forderte Unterstützung für die Ausbildungsbetriebe.

Damit die Ausbildungsbereitschaft in Deutschland nicht weiter sinkt, wurde nun am 3. Juni im Konjunkturpaket der Bundesregierung folgendes beschlossen:

  • Unternehmen, die ihr Ausbildungsplatzangebot 2020 im Vergleich zu den drei Vorjahren nicht verringern, erhalten für jeden neu geschlossenen Ausbildungsvertrag eine einmalige Prämie in Höhe von 2.000 Euro, die nach Ende der Probezeit ausgezahlt wird.
  • Unternehmen, die sogar mehr Jugendlichen eine Chance geben, erhalten je zusätzlichen Ausbildungsvertrag 3.000 Euro.
  • Unternehmen, die zusätzlich Azubis übernehmen, die wegen Insolvenz ihres Betriebes ihre Ausbildung nicht fortsetzen können, sollen ebenso eine Übernahmeprämie erhalten. Die Höhe steht noch nicht fest.
  • Unternehmen, die ihre Ausbildungsaktivität trotz Corona-Belastungen fortsetzen und Ausbilder und Azubi nicht in Kurzarbeit bringen, sollen ebenfalls eine Förderung erhalten.

Sollte, was alle nicht hoffen, sich die Situation weiter verschärfen, ist ein befristetes Programm geplant, das den Ausbildungsbetrieben die Möglichkeit bietet, Teile der Ausbildung an überbetriebliche Bildungsstätten zu übertragen.