Weniger Umsatz im Friseurhandwerk in 2021 >< Foto: Andrey Popov/shutterstock.com

11.03.2022

Leichtes Umsatzplus im Handwerk in 2021 – Friseure jedoch mit Umsatz- und Personalminus

Laut Statistischem Bundesamt konnte das zulassungspflichtige Handwerk in Deutschland in 2021 seine Umsätze erneut leicht steigern. Dies gilt leider nicht für das Friseurhandwerk: Hier verzeichnet das Amt einen Umsatzrückgang von minus 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr

Das zulassungspflichtige Handwerk in Deutschland habe im Jahr 2021 eine erneute Umsatzsteigerung von 1,7 % zum Vorjahr erzielt.Der leichte Anstieg im gesamten Handwerk sei auch durch Preissteigerungen verstärkt worden, teilt das das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse aus den Umsatzsteuervoranmeldungen mit. Einen großen Anteil an der positiven Entwicklung der Umsätze hätten die Handwerke für den gewerblichen Bedarf und das Gesundheitsgewerbe gehabt. Die Zahl der Beschäftigten im zulassungspflichtigen Handwerk sei im Jahresdurchschnitt 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 % gesunken.

Gewerblicher Bedarf und Gesundheitsgewerbe mit Umsatzsteigerungen

In vier der sieben Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks seien die Umsätze im Jahr 2021 höher ausgefallen als 2020. Den stärksten Umsatzzuwachs mit 6,9 % hätten die Handwerke für den gewerblichen Bedarf verzeichnet, mit großen Umsatzsteigerungen im sehr gewichtigen Gewerbezweig Feinwerkmechaniker (+10,6 %). Auch das Gesundheitsgewerbe (+6,7 %) erwirtschaftete mehr Umsatz; dabei seien die Umsatzsteigerungen bei den Augenoptikern (+8,6 %) und Zahntechnikern (+9,6 %) besonders deutlich gewesen.

Privater Bedarf mit Verlusten, vor allem im Friseurhandwerk

Der stärkste Umsatzrückgang sei im Bauhauptgewerbe (-3,2 %) zu verzeichnen gewesen, was auf die Entwicklung bei den Maurern, Betonbauern und Straßenbauern (-4,7 %) zurückzuführen sei. Ursachen dafür könnten Lieferengpässe und Rohstoffknappheit bei einzelnen Baumaterialiengewesen sein. In den Handwerken für den privaten Bedarf (insgesamt -3,1 %) habe es Umsatzverluste gegeben. Destatis führt in seiner Mitteilung dafür als Ursache vor allem die negative Entwicklung bei den Friseurunternehmen (-5,6 %) an, die auch 2021 von pandemischen Einschränkungen betroffen gewesen seien.

Beschäftigungsrückgang: am deutlichsten in den Handwerken für den privaten Bedarf

Weiter meldet das Statistische Bundesamt, dass in sechs der sieben Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks im Jahr 2021 durchschnittlich weniger Personen beschäftigt gewesen seien als 2020. Hier zeigten sich weiterhin die Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Im Jahr 2020 habe es bereits den ersten Rückgang der Beschäftigung im Vorjahresvergleich seit fünf Jahren gegeben. So sank 2021 die Zahl der Beschäftigten im Handwerk für den privaten Bedarf mit 8,0 % gegenüber dem Vorjahr am stärksten , insbesondere bedingt durch den Rückgang bei den Friseurunternehmen um 9,7 %. Nur im Ausbaugewerbe stieg die Beschäftigung leicht (+0,3 %).

Methodische Hinweise: 

Die vorläufigen Jahresergebnisse 2021 basieren auf der Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2020. Dadurch sind zwölf Gewerbezweige vom zulassungsfreien Handwerk in das zulassungspflichtige Handwerk gewechselt.

Zusätzlich wurden in das zulassungsfreie Handwerk die beiden Gewerbezweige Holz- und Bautenschützer sowie Bestatter mit aufgenommen. Aufgrund der Veränderungen werden die Ergebnisse nach dem neuen Basisjahr 2020 dargestellt und die zeitliche Vergleichbarkeit der Insgesamt-Positionen mit früheren Ergebnissen ist eingeschränkt.

Weiter Informationen:

Detaillierte Ergebnisse über die konjunkturelle Entwicklung des Handwerks enthalten die Tabellen der Handwerksberichterstattung (53211) in der Datenbank GENESIS-Online.

Zusätzlich sind die Informationen in der Fachserie 4, Reihe 7.1 "Beschäftigte und Umsatz im Handwerk" veröffentlicht (letztmalig für das Berichtsjahr 2021).

Quelle: Destatis