03.09.2024
Friseurfachgroßhandel Frigon hat Insolvenz angemeldet - Betrieb läuft weiter
Die Frigon Handels AG, Friseurfachgroßhandel aus Regensburg, hat Mitte August Insolvenz beantragt.
Die Frigon Handels AG hat am 9. August Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Regensburg gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde daraufhin Rechtsanwalt Volker Böhm von Schultze & Braun bestellt.
Der Geschäftsbetrieb wird auch im vorläufigen Insolvenzverfahren aufrecht erhalten, die Belieferung der Kunden sei insbesondere über den aktiven Außendienst vollumfänglich sichergestellt, heißt es vom Pressesprecher der Anwaltskanzlei Ingo Schorlemmer. Die rund zehn Mitarbeiter*innen seien über das Insolvenzgeld bis einschließlich Oktober 2024 abgesichert.
Derzeit verschaffe sich der vorläufige Insolvenzverwalter einen Überblick über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und prüfe Sanierungsoptionen. Denkbar sei, dass ein Investor den Geschäftsbetrieb übernimmt und fortführt. Entsprechende Gespräche mit Interessenten würden bereits geführt, so Schorlemmer weiter.
Versandhändler verantwortlich für Schieflage
Ursache der wirtschaftlichen Schieflage sei nach Unternehmensangaben eine Änderung in der Unternehmenspolitik eines großen Internet-Versandhändlers, auf dessen Plattform sich die Frigon-Unternehmensgruppe in den zurückliegenden Jahren als Direktlieferant für zahlreiche Produkte des Friseurbedarfs einen Namen gemacht hatte. Die Plattform wollte die Zusammenarbeit mit Großhändlern jedoch nur noch dann fortsetzen, wenn diese als Exklusivdistributoren für die größten Hersteller der Branche tätig waren. Auch wenn sich Frigon in der Folge um derartige Exklusivrechte bemühte und diese auch erhielt, reduzierte sich der Umsatz über die Onlineplattform in diesem Jahr dramatisch und führte letztlich zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens, teilt die Anwaltskanzlei mit.
Ziel sei es nun, einen Investor zu finden, der das Geschäftsmodell von Frigon neu ausrichten und auf diese Weise das Unternehmen erhalten kann.
Die Regensburger hatten noch im April von sich Reden gemacht, als sie die italienische Marke Framesi vom Großhändler fpe übernommen haben. fpe hatte den Betrieb zum 31. März eingestellt. Die Frigon AG plante damals nach eigener Aussage, den Bereich der Exklusivmarken weiter auszubauen und hatte dafür nicht nur die Marke von fpe übernommen, sondern auch Mitarbeiter*innen.