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17.08.2020

"Friseurbesuche sind sicher!"

Im Interview mit der dpa spricht ZV-Hauptgeschäftsführer Jörg Müller über die guten Hygienestandards in den Salons, unvermeidbare Umsatzeinbußen und die Ausbildungssituation.

Gut drei Monate nach der Wiedereröffnung beweist das Friseurhandwerk eindrucksvoll, dass Friseurbesuche sicher sind. Dies betont Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks (ZV), in einem aktuellen Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Branche tue mit dem Einsatz von Masken, Einmalumhängen und Desinfektionsmitteln alles, um Infektionen zu verhindern. So sieht es auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Im ZDF bekräftigte er in einem aktuellen Interview auf die Frage nach neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, dass es aus seiner Sicht keinen Sinn mache, wieder den Einzelhandel zu schließen oder die Friseure. Ein positives Signal für die Branche!

Umsatzrückgang
Generell bleibe die Nachfrage groß, aber der anfängliche Ansturm nach den wochenlangen Zwangsschließungen habe sich gelegt, so Müller. In Zeiten von Kurzarbeit hielten sich einige Kunden zurück und ließen mehr Zeit zwischen Friseurbesuchen verstreichen.

Wegen Sicherheitsstandards wie zum Beispiel Abstandsregeln seien arbeitsteilige Abläufe unter Kollegen nicht möglich. So ließen sich deutlich weniger Kunden versorgen als zuvor. „Die Umsätze, die wir im Lockdown verloren haben, kommen nicht zurück“, sagt Müller. Im Gesamtjahr erwartet er 20 Prozent weniger Umsatz in der Branche, die 2019 rund 7,5 Milliarden Euro einnahm.

Ausbildungssituation
Die Friseurbranche, die jährlich rund 22.000 junge Menschen ausbilde, profitiere von der Hilfe der Bundesregierung wie Ausbildungsprämien für Unternehmen, sagt Jörg Müller gegenüber der dpa. „Wir würden uns aber mehr wünschen.“ Studenten etwa könnten sich eine Weile bei den Eltern mit krankenversichern lassen, meint er. „Warum geht das nicht bei Auszubildenden?“. Gegenüber dem Handelsblatt ergänzt Müller: „Wir bilden weiter aus, aber es ist schon eine Zurückhaltung beim Angebot der Lehrstellen zu beobachten.”