Friseur Michael macht auf seiner Reise Bekanntschaft mit Kamelen. Foto: Michael Tomann

02.02.2023

Friseur Michael Toman: Vier Wochen in Dubai leben ohne Geld

Unter dem Hashtag alifebesidemoney ist der Münchner Friseur Michael Toman vier Wochen in Dubai unterwegs – ohne Geld. Sein Essen verdient er sich mit Haareschneiden. Mit der verrückten Idee will er auch junge Menschen auf den Beruf aufmerksam machen und sie davon überzeugen, dass der Friseurberuf keine Sackgasse ist.

14 Tage in Dubai liegen schon hinter Michael Toman, als er sich mit TOP HAIR zur Video-Schalte trifft. 14 Tage, in denen er kein Geld eingenommen oder ausgegeben hat. Eigentlich hätte es New York werden sollen, aber Toman hat das Glück, dass einer seiner Kunden in Dubai arbeitet und lebt und ihm, als er von seiner Idee hörte, anbot, für die Zeit bei ihm zu nächtigen. Dafür erhält er vier Wochen lang so viele Haarschnitte wie er möchte.

Auch Superreiche packen Reste ein

Lief der Start am ersten Tag noch etwas holprig, um vom Flughafen in die Stadt zukommen, kommt er inzwischen ganz gut über die Runden: „Die nächsten sechs Tage habe ich was zu tun“, verrät er im Gespräch. Hunger leiden muss er nicht, denn abends wird er meist als Gegenleistung für den Haarschnitt zum Essen eingeladen und darf sich Reste für den nächsten Tag einpacken – das sei in Dubai gar nicht so unüblich, sagt Toman: „Selbst die Superreichen lassen sich die Reste einpacken.“

Haareschneiden im Supermarkt - gegen Lebensmittel. Foto Toman
Haareschneiden im Supermarkt - gegen Lebensmittel. Foto Toman

Zur Party bei Robert Geiss

Waren die Menschen, die er anfangs auf der Straße ansprach, noch skeptisch, hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass der Friseur, der 2015 den Titel bei den Deutschen Meisterschaften holte und in Tracht für Aufmerksamkeit sorgt, Haarschnitte und Stylings gegen Essen und Erlebnisse anbietet: So verbrachte er schon einen Tag alleine mit einer 2-Mann-Crew auf einer Yacht eines Schweizer Milliardärs, jettete zusammen mit seinem Logis-Gastgeber zu dessen Geschäftspartner und Freund nach Mumbai für vier Tage und war spontan zur Geburtstagsparty von Robert Geiss eingeladen.
Viele Kontakte generiert er über die Sozialen Medien. Dort und auf You Tube zeigt er seine Reiseerlebnisse in kurzen Filmen. Haare schneidet er meist in Wohnungen, auf Privatgrundstücken, auch mal im Supermarkt. Auf öffentlichen Plätzen ist Toman vorsichtig, er weiß nicht, ob es eigentlich erlaubt ist, dort Haare zu schneiden und zu filmen. Bislang hat er deshalb zwar noch keine Probleme bekommen, er verzichtet aber wenn es mal schnell gehen muss bewusst auf die Schere und greift lieber zum mobilen Stylingeisen. Ihm ist wichtig: "Ich bin in einem fremden Land, da muss ich mich auch anpassen."

Heimreise Mitte Februar

Noch bis zum 16. Februar wird Michael Toman unterwegs sein. „Das ist ganz schön lang“, gibt er selbst zu. „Mit den vier Wochen habe ich mir schon ein hartes Ziel gesetzt.“ Immer schwingen die Bedenken mit, dass es nach den sechs Tagen vielleicht nicht mehr so weiter geht, abschalten ist schwierig. Gleichzeitig ist er dankbar für die Erfahrungen und Begegnungen, die sein Leben bereichern. Ganz nebenbei möchte er mit seiner persönlichen Challenge auch zeigen: Als Friseur kommt man überall zurecht. „Ich möchte junge Leute dazu motivieren, unseren Beruf zu lernen. Ich finde, wir haben einen supergeilen Beruf und sollte auch mal sehen, dass man mit unserem Beruf auch andere Sachen machen kann, dass man es überall in der Welt nutzen kann.“

(yr)

Wer Michael Toman folgen möchte:

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#alifebesidemoney