Spürbar gute Atmosphäre in den Trainingsräumen der Fachlehranstalt >< Foto: Fachlehranstalt Oldenburg

12.11.2020

„Familiengefühl“: In der Fachlehranstalt Oldenburg für Friseure und Kosmetiker

Seit 74 Jahren bildet die „Fachlehranstalt Oldenburg für Friseure und Kosmetiker e. V.“ Meister im Friseurhandwerk aus. Und hat in den letzten Jahren einen echten Beauty-Campus in dem norddeutschen Städchen aufgebaut.

Vier Gebäude, alle nur wenige Gehminuten voneinander entfernt, gehören inzwischen zur Fachlehranstalt. Neben der klassischen Friseurmeisterschule und dem angeschlossenen Internat gehören auch die 2005 gegründeten Friseurakademie sowie die Kosmetikakademie dazu. Seit 2015 kann man zudem die Kosmetikmeisterschule besuchen. „Wir stehen für die Kombination von Haaren und Kosmetik“, sagt Schulleiter Ulf Pingel. Sehr gut angenommen werde die seit Januar angebotene Wahloption, sich zwischen Zweithaar oder pflegender Kosmetik in Vorbereitung auf die Meisterprüfung entscheiden zu können. Zudem soll der Fachbereich Kosmetik und Wellness in den kommenden Jahren noch mehr ausgebaut werden.

Die modernen Schulungsräume mit Corona- Abständen >< Foto: Fachlehranstalt Oldenburg

Kleine Gruppen mit enger Betreuung

Trotz einer insgesamt großen Teilnehmerzahl steht in Oldenburg jeder einzelne Schüler im Mittelpunkt, wie Ulf Pingel im Gespräch mit TOP HAIR erklärt: „Wir arbeiten beispielsweise in den praktischen Kursen immer nur mit maximal zwölf Teilnehmern pro Dozent. Der persönliche Kontakt ist uns extrem wichtig. So entsteht in jedem Kurs fast so etwas wie ein Familiengefühl.“ Ein Beleg dafür, so Ulf Pingel: Ehemalige Teilnehmer seien der Fachlehranstalt auch nach langer Zeit noch stark verbunden. Und so ist das Fazit nach den Erfahrungen rund um den Corona-bedingten Shut-Down auch eindeutig: „Wir halten am Präsenzunterricht fest!“, betont Ulf Pingel. Denn natürlich hat auch in Oldenburg Corona das Meisterjahr 2020 gehörig durcheinander gebracht.

"Präsenzunterricht ist unverzichtbar"

Zwei Kurse liefen gerade, als die Schließung kam. Nach nur zwei Wochen hatte das Kollegium jedoch schon komplett auf digitalen Unterricht umgestellt. Zudem wurden alle Teilnehmer per Nachrichtendienst-Gruppe immer auf dem Laufenden gehalten. Das Feedback der Schüler war eindeutig: „Alle waren sehr dankbar, dass sie so statt neun nur zwei Wochen verloren hatten und die Theorie abschließen konnten. Doch sowohl Schüler als auch Lehrer waren sich einig, dass Präsenzunterricht, gemeinsames Lernen und persönlicher Austausch unverzichtbar sind“, resümiert Ulf Pingel. So geht es in Oldenburg seit Ende Mai wieder vor Ort unter Corona-Bedingungen weiter. Räumlich zwar mit Abstand, emotional aber weiter ganz nah dran.

Auch in den Praxisräumen ist Lernen auf Abstand möglich >< Foto: Anke Krespach

Mit Tradition

Die Fachlehranstalt Oldenburg wurde 1946 als Friseurmeisterschule gegründet. Träger ist ein eingetragener Verein. Mitglieder im Verein sind die Innungen der umliegenden Landkreise sowie die Handwerkskammer Oldenburg. Der Vorstand besteht aus renommierten Friseurunternehmern und -meistern sowie Vertretern der Innungen und der Handwerkammer.