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12.10.2018

Erstmals weniger Mikrosalons!

Laut Branchenkenner Ralf Osinski zeichnet sich bei den Mikro- und Minisalons eine überraschende Trendwende ab.

Von 2002 bis 2015 war die Anzahl der Mikrosalons (Jahresumsatz unter 17.500 Euro, umsatzsteuerbefreit) stets gestiegen. Nach der jetzigen Bekanntgabe der Zahlen vom statistischen Bundesamt für 2016, sieht Ralf Osinski eine Kehrtwende bei dieser Entwicklung.

TOP HAIR: Von 2015 auf 2016 nimmt erstmals seit 15 Jahren die Zahl der Mikrosalons ab. Allerdings nur um 1,1 Prozent. Kann man da schon von einer Trendwende sprechen?

Ralf Osinski: Durchaus. Bis 2010 hatten wir große Zuwachsraten bei den Mikrosalons. Dann flachte diese Entwicklung stetig ab, die Zuwächse wurden immer weniger, der Wachstumstrend ging zurück. Jetzt sehen wir anhand der aktuellen Umsatzstatistik erstmals einen Rückgang der Mirkosalons. Zwar nur um 1,1 Prozent, aber meiner Ansicht nach ist die Kehrtwende damit vollzogen.

TOP HAIR: Sind aus diesen Mirkosalons, die unter 17.500 Euro liegen, jetzt umsatzsteuerpflichtige Minisalons geworden?

Nein, denn auch die Anzahl der Minisalons (17.501 bis 100.000 Euro Jahresumsatz) hat sich von 2015 auf 2016 um 1,5 Prozent verringert. Das bestätigt wiederum meine Annahme: die Anzahl der kleinen Salons geht zurück. Dennoch darf man nicht vergessen, dass 25,8 Prozent aller Salons Mikrosalons sind. Und Minisalons 47,6 Prozent ausmachen. Zusammen ist das ein beachtlicher Marktanteil von 73,4 Prozent.

TOP HAIR: Welche Betriebsstättengröße profitiert vom Rückgang der Kleinen?

Das sind die sogenannten „Mittesalons“. Das sind Salons, die zwischen 100.000 und 500.000 Jahresumsatz machen. Hier wuchs die Anzahl der Betriebsstätten von 2015 auf 2016 um 1,4 Prozent.

TOP HAIR: Wie wird es weitergehen?

Natürlich sind dies erstmal nur kleine Marktverschiebungen und es spricht vieles dafür, dass dieser Veränderungsprozess erstmal langsam vorangeht. Langfristig betrachtet sehe ich jedoch für wirtschaftlich arbeitende Salons eine positive Auswirkungen, da ihr Einfluss wächst. Das sieht man auch an deren Anteil am Gesamtumsatz der steuerpflichtigen Friseurunternehmen. Mittesalons haben mit 48,5 Prozent daran den Löwenanteil, Tendenz steigend. Die Minisalons haben nur einen Anteil von 26,9 Prozent vom Gesamtumsatz.

Auch die Badische Zeitung berichtete über das Thema.