Daniel Röber, Mirko Mank, Joachim Castor, Bernd Kiefer, Daniela Schmitt, Guido Wirtz (v.l.) >< Foto: Landesverband Friseure und Kosmetik Rheinland

08.09.2021

Enorme Hilfsbereitschaft: Flutopfer-Hilfe für Friseure sammelt 250.000 Euro

Die Flutopfer-Hilfe vom Landesverband Friseure und Kosmetik Rheinland hat bislang insgesamt 250.000 Euro Spendengelder erhalten. In Anwesenheit der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) wurde die Spende in Bad Neuenahr-Ahrweiler symbolisch übergeben.

Im Salon Chez Daniel von Daniel Röber, Obermeister der Friseur-Innung Ahrweiler in Bad Neuenahr-Ahrweiler hatten sich Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Landesinnungsmeister Guido Wirtz, sein Stellvertreter Bernd Kiefer sowie Joachim Castor und Mirko Mank als Vertreter der Wella Company zur symbolischen Spendenübergabe eingefunden.

200.000 Euro bereits ausgezahlt

Landesinnungsmeister Guido Wirtz, der seinen Salon in der Westeifel zu Hause hat, war 2018 vom Hochwasser betroffen. Dieses Jahr jedoch nicht. Seine Worte galten ganz allein seinen Friseurkollegen. „Es macht uns traurig, dass wir von über 20 Friseurkollegen aus dem Ahrtal noch immer nichts gehört haben. Wir können sie nach wie vor nicht erreichen.“ Wirtz rechnet damit, dass zu den 43 bereits bekannten stark betroffenen Friseurbetrieben aus dem Rheinland, davon alleine 31 aus dem Ahrtal, in den nächsten Wochen noch weitere dazu kommen. Auch jetzt, fast zwei Monaten nach der Katastrophe. „Von den 250.000 Euro Spendengeldern haben wir bislang rund 200.000 Euro ausbezahlt. Wir wollen auch für die Betriebe, die bislang noch keine Möglichkeit hatten sich bei uns zu melden, Gelder für eine Soforthilfe bereithalten.“

Überwältigende Anteilnahme

Mehr als 500 Einzelspenden waren eingegangen. Viele Industriepartner hätten sich solidarisch gezeigt. „Nicht jeder der betroffenen Salons hat unsere Soforthilfe abgerufen. Einige wollten, dass wir die Gelder, die ihnen zustehen, für andere Salons verwenden, die stärker betroffen sind. Das sind starke Signale“, so Wirtz. „Wir haben bundesweit eine so große Anteilnahme erfahren, dass ich heute noch überwältigt bin“, sagt der Landesinnungsmeister. „In unserem Verband haben wir viele junge Leute wie Daniel Röber mit denen es Spaß macht, gemeinsam die Aufgaben anzugehen.“

Kreative Lösungen

Obermeister Daniel Röber berichtete von der unfassbaren Zerstörung seiner Heimat: Zwei Wochen nach der Flut hatte man sich über fließendes Wasser im Haus gefreut und jetzt, fast acht Wochen später, über trinkbares Wasser aus der Leitung. Der junge Friseurmeister aus Ahrweiler hatte mit seinem Betrieb noch Glück. Bei ihm war nur der Keller geflutet, der Salon in der ersten Etage blieb verschont. Aber den Großteil seiner Innungskollegen habe es dramatisch getroffen: „Einige der älteren Salonbetreiber sagen, dass sie nicht mehr aufbauen werden. Zu groß sind die Investitionen bei ungewisser Zukunft einer späteren Salonübergabe. Manche Kollegen haben auch nichts mehr zum Aufbauen. Sie müssten bei null anfangen.“ Aber es gebe auch junge Salonbesitzer, die mit kreativen Lösungen weitermachen: „Sie bekommen von Handwerkskollegen Plätze in deren nicht betroffenen Salons zur Verfügung gestellt, oder sie steigen in Friseurcontainer um, damit sie ihre Kunden bedienen können und wieder Einnahmen haben“, berichtet Röber. „Wir Friseure tragen auch dazu bei, Menschen wieder ein Stück Glück zu geben in dieser Zeit. Und wir hören uns die Sorgen unserer Kunden an. Das tut vielen einfach gut.“

Beachtliche Unterstützung für betroffene Betriebe

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeigte sich begeistert von den vielen Hilfsinitiativen wie der vom Landesverband Friseure und Kosmetik Rheinland oder auch von jedem einzelnen Friseurkollegen: „Ich fand es toll zu hören, dass in einzelnen Salons Trinkgeld gespendet wurde, dass jeder schaut, was geht. Und dazu ist es eine großartige Leistung, dass auch Unternehmen wie Wella gesagt haben, wir haben hier einen so beachtlichen Betrag, den wir dazu geben, um diese Initiative noch mal letztendlich zu unterstützen, damit den Betroffenen auch geholfen werden kann.“ Die Wella Company hatte dem Landesverband Friseure und Kosmetik Rheinland 40.000 Euro gespendet. Wie berichtet, unterstützen viele andere Industriepartner und Großhändler die Branche ebenso mit großen Beträgen.

Das Spendenkonto des Landesverband Friseure und Kosmetik Rheinland besteht weiter:

Spendenkonto Fluthilfe

Kontoinhaber: Landesverband Friseure & Kosmetik Rheinland

IBAN: DE04586500300008036857

BIC: MALADE51BIT

Fluthilfe-Börse auf www.lv-friseure.de oder direkt über https://fluthilfe.innungsfriseure-rheinland.de