Frauen nehmen das Meister-BAföG häufiger in Anspruch. ::: Foto: Shutterstock

19.07.2016

Empfängerzahl 2015 rückläufig

Die Zahl der Empfänger von „Meister-BAföG“ war 2015 erstmals seit sieben Jahren rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen 5,7 Prozent (9.800) Geförderte weniger an einer Fortbildungsmaßnahme teil, teilt das Statistische Bundesamt mit. Obwohl der gefragteste Job bei den Frauen noch Friseurmeisterin ist, gehen auch im Friseurberuf die Zahlen der Geförderten zurück.

Mit dem Meister-BAföG werden Teilnehmer an Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung durch Beiträge zu den Kosten der Bildungsmaßnahme und zum Lebensunterhalt finanziell unterstützt. An Förderleistungen standen im Jahr 2015 insgesamt 558 Millionen Euro zur Verfügung. Das waren fünf Prozent weniger als im Vorjahr.

Die gefragtesten Berufe

Die gefragtesten Berufe mit einer Fortbildungsmaßnahme nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz waren 2015 – wie auch im Vorjahr – bei den Männern der geprüfte Industriemeister Metall, gefolgt vom staatlich geprüften Maschinenbautechniker und dem Kraftfahrzeugtechnikermeister. Die häufigsten Berufe bei den Frauen waren die staatlich geprüfte Erzieherin, gefolgt von der geprüften Wirtschaftsfachwirtin und der Friseurmeisterin.

Rückgang bei Friseuren  

Laut dem Branchendienst „Abschnitt“ von Ralf Osinski hat sich die Zahl der Empfänger im Friseurhandwerk von 3.339 im Jahr 2014 auf 2.842 im Jahr 2015 deutlich verringert. Das entspricht einem Minus von 497 Personen bzw. 14,9 Prozent. Damit liege der Rückgang für das Friseurhandwerk fast um das Dreifache über dem Wert, der für das gesamte Handwerk erreicht wird, so Osinski. Während die Zahl der BAföG-geförderten Meisterprüflinge für eine spätere Vollzeitbeschäftigung merklich um 22,9 Prozent zurückgegangen sei, verminderte sich der Wert für später Teilzeitbeschäftigte nur um 1,2 Prozent.

Laut „Abschnitt“ sei ein deutlicher Trend erkennbar, dass die Förderung eher Mini- und Mikrosalons, die verstärkt von Frauen und in Teilzeit betrieben werden, unterstütze. Das Meister-BAföG werde von Frauen und Männern im Friseurberuf unterschiedlich in Anspruch genommen: Die Zahl männlicher BAföG-Empfänger sei rückläufig im Vergleich zu 2014. Während der Rückgang bei den Friseurinnen 14,5 Prozent betrage, sei er bei den Friseuren mit 17,8 Prozent zu beziffern.

Das Meister-BAföG

Die Darlehen wurden für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren (172 Millionen Euro), für den Lebensunterhalt (194 Millionen Euro), für den Kindererhöhungsbetrag (8 Millionen Euro), für die Kosten während der Prüfungsvorbereitungsphase (2 Millionen Euro) und für die Anfertigung des „Meisterstücks“ (1 Million Euro) bewilligt. Ob die Förderungsberechtigten die bewilligten Darlehen in Anspruch nehmen, können sie frei entscheiden. Insgesamt zahlte die Kreditanstalt für Wiederaufbau  im Jahr 2015 Darlehen in Höhe von rund 288 Millionen Euro.