07.02.2018

Elternabend beim Friseur

Die wichtigsten Ratgeber der Auszubildenden sind deren Eltern. Beziehen Sie sie in die Ausbildung mit ein.

„Vieles hat sich gravierend verändert in den letzten 30 Jahren,“ sagt Albrecht Bühler, Geschäftsführer der Bühler und Görzen GmbH, die die „Initiative für Ausbildung“ initiiert hat und das Qualitätssiegel „Top-Ausbildungsbetrieb“ an ihre Mitglieder vergibt. Bühler: „Dazu gehört auch das Verhältnis der Eltern zu ihren Kindern und umgekehrt. Die Zeit des Generationenkonfliktes ist vorbei.“ Eltern seien heute die wichtigsten Ratgeber ihrer Kinder. 83 Prozent der Jugendlichen sagen: „Ich habe ein positives Verhältnis zu meiner Mutter“. Die Beziehung zum Vater beschreiben 72 Prozent als positiv, so die jüngste McDonalds-Studie aus dem Jahr 2015. Bühler: „Für die Ausbildungsbetriebe bedeutet das: Es macht Sinn, die Eltern einzubeziehen, denn sie sind eine wichtige Zielgruppe für Infoveranstaltungen an Schulen, aber auch bei betrieblichen Angeboten. Eltern nehmen heute viel mehr Anteil an der Entwicklung ihrer Kinder als früher. Und sie beeinflussen die Berufswahl maßgeblich. Eltern sind neugierig, vor allem das Schicksal Ihrer Zöglinge betreffend. Also machen wir als Ausbildungsbetrieb die Türe auf und lassen sie einen intensiven Blick hinter die Kulissen werfen.“

Kontakte an der Schule knüpfen

„Die Idee eines Elternabends habe ich gleich aufgegriffen,“ berichtet Ralf Steinhoff, Geschäftsführer von Steinhoff Haardesign und Kosmetik, Reutlingen. „Wir machen das mit den Eltern unserer Azubis auch.“ Mit diesen gemeinsamen Abenden hat der Dipl. Kaufmann gute Erfahrungen gemacht: „Ich halte die Verbindung zum Elternhaus für elementar. Gerade letzte Woche durften wir erfahren, wie wertvoll der enge Kontakt zu den Eltern ist, wenn im Laufe der Ausbildung Unstimmigkeiten entstehen, und das völlig unabhängig von welcher Seite diese kommen.“

Hinter den Kulissen

Für den Elternabend selber gelte: Je einfacher, desto besser. Albrecht Bühler beschreibt so einen Elternabend folgendermaßen: „Als Einstieg bietet sich ein Betriebsrundgang am späten Nachmittag oder Abend an. Als Ausbildungsbetriebe bekommen wir einen Vertrauensvorschuss. Den können wir hierdurch untermauern. Nach etwa 20 Minuten sind wir im Besprechungsraum angekommen. Jetzt ist es Zeit für eine ganz einfache Frage: Welche Wünsche gibt es für die Ausbildungszeit? Jede/r hat da so seine eigenen Ideen und Vorstellungen und bekommt Zeit, diese aufzuschreiben. Die Familien bestücken das Flipchart und stellen ihre Wünsche vor. Freude und Spaß bei der Arbeit, ein fairer Umgang, berufliche Perspektiven, neue Erkenntnisse und auch das Finden von Freunden stehen auf den bunten Kärtchen. „Der neue Azubi-Jahrgang lernt sich gleich von Anfang an intensiv kennen, formiert sich – und das Schönste, die Eltern dürfen daran Teil haben. Das bringt viel Sicherheit.  So stehen die Eltern nicht nur voll hinter ihren Kindern, sondern auch hinter uns als Ausbildungsbetrieb. Ein guter Anfang“, meint auch Ralf Steinhoff.

Initiative für Ausbildung

Die Initiative für Ausbildung ist eine Initiative der Bühler und Görzen GmbH, Nürtingen. Ursprünglich für das Berufsbild Landschaftsgärtner entwickelt, profitieren längst auch andere Branchen, u. a. die Friseure, von den Ideen, wie man sich als guter Arbeitgeber präsentiert. Betriebe, die sich den zwölf Ausbildungs-Kriterien verpflichten, können auf der Website offene Ausbildungsstellen platzieren und werben.

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