Oliver Bohn zieht eine erste Bilanz >< Foto: Oliver Bohn

15.09.2020

Meisterschule digital: „Eine gute Dynamik“

Seit Anfang des Jahres hat die renommierte Meisterschule Amann & Bohn in Lörrach ihr Angebot komplett auf digital umgestellt und bietet dabei derzeit die Teile I und II an.

TOP HAIR: Wie läuft es mit dem digitalen  Meisterkurs derzeit?
Oliver Bohn: Vor dem Hintergrund der Pandemie kann ich nur sagen, dass wir eigentlich Glück im Unglück hatten. Wir haben den digitalen Kurs im Februar mit neun Teilnehmern gestartet und sind im März in ein kleineres Gebäude umgezogen. Alles direkt vor dem Lockdown. In dieser Zeit konnten wir somit fast ungebremst weitermachen. Einen Praxisblock mussten wir zwar ausfallen lassen, diesen werden wir aber in Kleingruppen nachholen. Und es geht weiter aufwärts: Für den neuen Kurs ab September haben wir bereits 13 Teilnehmer.

TOP HAIR: Was ist an dem rein digitalen Unterricht anders – für die Schüler, für Sie als Dozent?
Oliver Bohn: Ganz ehrlich, am Anfang hatte ich schon sehr großen Respekt vor der Situation, bei der die Face-to-Face-Kopplung, der zwischenmenschliche, direkte Kontakt fehlt. Aber die jungen Menschen sind tatsächlich schon ganz anders mit digitalen Lernangeboten aufgewachsen, das war völlig problemlos. Es gibt immer wieder auch tolle Erlebnisse, wenn die Schüler im Chat, der neben einer Präsentation läuft, am Ende der Stunde schreiben: „Wir sind eine tolle Klasse!“, oder sich aus eigener Initiative WhatsApp-Lerngruppen bilden. Bei Lern einheiten, die gemeinsame Aktivität erfordern, etwa wenn das digitale Whiteboard ausgefüllt werden muss, entsteht eine gute Dynamik. Für mich ist es deutlich anstrengender, da ich z. B. in den reinen Erklärphasen keine Reaktion der Teilnehmer sehe. Dennoch ist es eine ganz neue, sehr wertvolle Erfahrung.

TOP HAIR: Gibt es weitere Pläne für die Zukunft?
Oliver Bohn: Für das kommende Jahr planen wir die Erweiterung auf die Teile III und IV. Man muss dafür natürlich die Dozenten und die Materialien sehr genau auswählen. Die persönliche Betreuung der Teilnehmer ist der Schlüssel! Der Unterricht ist definitiv kein anonymes Webi nar. Zudem werden wir immer wieder Gäste im Unterricht haben, etwa Markus Herrmann als Präsident der deutschen Intercoiffure oder Adina Alt, Geschäftsführerin von L’Image. Die Gäste können ganz flexibel zugeschaltet werden, sparen sich Anfahrt und Übernachtung.