09.10.2024
BMAS-Kampagne: Adlon-Friseur André Goerner poliert Branchenimage auf
André Goerner ist ein Gesicht der Kampagne "Unser Land in Arbeit" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Wir haben ihn und die Kampagnen-Verantwortliche Dr. Franziska Haas zur Zielsetzung und den Beweggründen befragt.
An einer Hausfassade in Berlin-Reinickendorf prangt zurzeit das Konterfei von Friseur André Goerner - als Wandgemälde im Stil von Andy Warhol. Goerner betreibt in Berlin den Salon im Luxushotel Adlon. Er ist eines der Gesichter der Informationskampagne "Unser Land in Arbeit" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Neben dem Berliner Mural gibt es weitere in Essen, Kiel, Köln, Hannover und Leipzig. Wandgemälde in Frankfurt und München folgen. Es wird für vier Wochen zu sehen sein. An der Kampagne sind weitere Personen anderer Berufsgruppen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt. Die Kampagne wird darüber hinaus auf klassischen und digitalen Kanälen ausgespielt.
TOP HAIR: Herr Goerner, wie kam es dazu, dass Sie eines der Kampagnengesichter wurden?
André Goerner: Die Kampagnen-Verantwortliche Frau Dr. Franziska Haas, kam auf mich zu, um mir die Kampagne vorzustellen, begleitet von der Idee mich für selbige zu gewinnen.
Zum einen geht es bei der Kampagne um die Vielfältigkeit, die unter dem Begriff Arbeit tagtäglich mit Leidenschaft in Deutschland gelebt wird, zum anderen spielte die Tatsache, dass ich mit meiner Interpretation des schönsten Berufes der Welt nicht landläufig erwartbaren Klischees/Erwartungen entspreche und somit eventuell mit meinem Beitrag zu einer neuen, vielschichtigen und positiven Wahrnehmung unserer Branche beitrage.
Warum wollten Sie dabei sein? Was versprechen Sie sich davon?
André Goerner: Die Möglichkeit unsere Branche in einem neuen Licht darzustellen und in Zeiten von Mitarbeitermangel, Preis- und Gehaltsdiskussionen sowie mit alten, überholten Klischees zu brechen/aufzuräumen und einen längst überfälligen Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung auf unseren Beruf in der Gesellschaft anzustoßen.
Die Kampagne steht für mich persönlich als aktiver Gegenentwurf, z.B. zur aktuell viel diskutierten ► Aldi-Kampagne, die dazu aufruft, vom Friseurberuf in den Einzelhandel zu wechseln. Genau das Gegenteil sollte der Fall sein!
Ich bin stolz darauf, hier eine Möglichkeit zu haben, als Gesicht und Stimme für unsere Branche so viel Öffentlichkeit zu erreichen und somit hoffentlich für alle Kolleginnen und Kollegen eine neue positive und respektvolle Wahrnehmung in der Gesellschaft zu schaffen.
Wie sind die Reaktionen darauf?
André Goerner: Schlichtweg sensationell!! Ich bekomme unglaublich viel positives Feedback aus der Branche von Kolleginnen und Kollegen, worüber ich mich ganz besonders freue! Ebenso von Industrieseite, wo ich mit meinen Überlegungen und Ansichten zum Paradigmenwechsel unserer Branche auf sehr fruchtbaren Boden und großes Interesse stoße. Die ersten Projekte zu diesem Thema sind bereits angestoßen. Stichwort Think Tank für Friseure.
Aber auch von Seiten meiner Gäste und meines Business Partners dem Hotel Adlon gibt es ausnahmslos positive Rückmeldungen und Zuspruch für die Kampagne und meiner damit verbundenen Hoffnung auf nicht mehr und nicht weniger eine neue, positive und vor allem in allen Bereichen wertschätzende Wahrnehmung unserer Branche in der Gesellschaft.
TOP HAIR: Frau Dr. Haas, warum hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die "Unser Land in Arbeit"-Kampagne initiiert und welche Zielsetzung hat sie?
Dr. Franziska Haas: Die Kampagne bildet das Thema „Arbeit“ in seiner Vielfalt ab und stellt dabei anhand beispielhafter Geschichten von Menschen aus der arbeitenden Mitte der Gesellschaft Bezüge zu den arbeitsmarktpolitischen Themenfeldern des BMAS her. Unter dem Dach „Unser Land in Arbeit“ geben wir Menschen in verschiedensten Berufen eine Bühne und beleuchten anhand persönlicher Aussagen das vielfältige Bild der Arbeitswelt unseres Landes.
Damit verbunden zeigen wir die Wege in Arbeit auf, bekannte und weniger bekannte. Digitale Verweise (QR-Codes und Links) weisen den Weg zur vollständigen Geschichte der abgebildeten Menschen sowie zu den damit verbundenen politischen Zielen und Maßnahmen der Bundesregierung: von der Ausbildungsförderung bis zu flexiblen Übergänge in die Rente, von Mindestlohn und Inklusion über die Fachkräftesicherung bis hin zum Job-Turbo, der Geflüchtete in gute und qualifizierte Arbeit bringt.
Fragt man die Menschen, was ihre Arbeit für sie bedeutet, entsteht ein vielschichtiges, zuversichtliches Bild unseres Landes in Arbeit. Eines, in dem Arbeit sich immer lohnt. Weil Arbeit neben Broterwerb auch Sinn, Stolz und Würde bedeutet. Eines, in dem das Miteinander am Arbeitsplatz für viele Menschen große Bedeutung hat – und anderen ein echtes Ankommen in unserem Land überhaupt erst ermöglicht.
Warum haben Sie unter allen Berufen den des Friseurs und hier André Goerner für die Kampagne ausgewählt?
Dr. Franziska Haas: Herr Goerner eignet sich aus verschiedenen Gründen hervorragend als Motiv. Der Beruf des Friseurs ist repräsentativ für all die Menschen, die jeden Tag mit ihrer Hände Arbeit das Land sprichwörtlich am Laufen und somit die Gesellschaft zusammenhalten. Hinzu kommt, dass Herrn Goerner als selbständigem Arbeitgeber all die derzeitigen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt bekannt sind, so dass wir umso stolzer sind, dass er an der Kampagne mitwirken will.
Die Informationskampagne gibt dieser arbeitenden Mitte eine repräsentative Stimme und ist anders angelegt als frühere. Die Motive nehmen nicht auf abstrakte Weise Gesetze, Maßnahmen und Vorhaben in den Blick, sondern machen diese beispielhaft erfahrbar.
Video: BMAS
Erfahren Sie hier noch mehr über André Goerner und die BMAS Kampagne auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.