28.11.2016

Perspektivwechsel im Salon

Albert Einstein hat etwas Wahres gesagt, was sich jeder immer wieder vor Augen halten sollte „Immer die gleichen Dinge zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten, ist Irrsinn In einer sich stetig ändernden Welt muss sich das Handeln ändern, selbst wenn das Ergebnis gleich bleiben soll. Wenn man das so nachvollziehen kann, bedeutet das einen umso höheren Wandlungsbedarf. TOP HAIR Experte Wolf Davids warnt daher vor Ignoranz. Wie sich der Erfolg im Salon-Business einstellen lässt, lesen Sie hier:

Der  Status quo Check im Salon

  • Jeder von uns kennt auch aus unserer Branche Sterne, die verschwunden bzw. meilenweit von einstiger Größe entfernt sind. Was nützt nun diese Einsicht? Nun zum einen, um nur für sich selbst einmal den Status quo festzustellen. Bin ich mit der Ist-Situation meines Unternehmens zufrieden? Wenn ja, heißt das, mit den guten Möglichkeiten des heutigen Erfolgs, die Zukunft durch neue Dynamik zu sichern. Gibt es Defizite, gilt es umso mehr die Überlebensnotwendigkeit des Wandels zu erkennen (siehe Einstein). Derzeit sind 50 Prozent aller Unternehmensprozesse und Handlungsweisen nicht mehr zeitgemäß bzw. optimal. Das Überholte wird mit  Sicherheit nicht zu einer Verbesserung der Ergebnisse beitragen.
  • Wenn wir selbst Neues schätzen, warum tut man sich dann so schwer mit dem eigentlich lustvollen Vorgang, etwas Neues auszuprobieren? Das ist umso unverständlicher, wenn wir registrieren, dass alles einmal neu für uns war und trotz Rückschlägen funktionierte. Doch irgendwann gesellte  sich der innere Schweinehund zu uns. „Lass es, es könnte schiefgehen, mache es morgen, zu teuer, zu schwierig, keine Zeit“ usw.
  • Sensibilität für das Umfeld und Neugier sind zuverlässige Indikatoren für den Erfolg oder den Misserfolg eines Salons.

Mehr Wandel im Salon

  • Dazu gehört: ein Berufsleben lang über den Tellerrand zu schauen, intellektuelle und positive Teilnahme am Wandel sowie die Lust auf neue Erfahrungen, und Lernen, das Überholte über Bord zu werfen. Mal ehrlich: Welche echte Neuerung haben Sie zuletzt im Salon eingeführt?  Mein Tipp: Machen Sie eine schriftliche Wunschaktion im Team. Listen Sie alles auf, was Kunden sich wünschen und was sich der einzelne wünscht. Im zweiten Schritt erstellt man einen Fragebogen für ca. 100 Kunden mit dem Motto „Wir wollen für Sie besser werden!“ Hier sollten Service, Musik, Lesestoff, Termine, Öffnungszeiten, Beratung oder Sonstiges vorgegeben werden. Bei der Auswertung gewichtet man von häufig zu selten. Die Ergebnisse bespricht man mit dem Team und dokumentiert diese in einer Prioritätenliste. Legen Sie maximal fünf Aufgaben fest, wer wann und wofür zuständig ist.
  • Erkennbaren Mehrwert schaffen: Neu oder anders funktioniert wirkungsvoller, wenn das Attribut „Besser“ hinzukommt. Zu oft kaufen wir mit dem Versprechen „neu“ alten Wein in neuen Schläuchen ein. Das ist bei der Hälfte aller Innovationen leider der Fall. Man hat sein „Neu“-Bedürfnis erfüllt und ist beruhigt. Produktmanager kennen diese Schwäche bei Friseuren. Prüfen Sie also sehr kritisch, ob es für Sie und Ihre Kunden ein „Besser“ als überprüfbare Zugabe gibt. Kunden, die man einmal mit vermeintlich Neuem enttäuscht hat, stehen in Zukunft echtem Neu kritisch gegenüber. Ist das nicht paradox? Ich will Mut zur Veränderung, zu Innovationen machen und mahne gleichzeitig zur Vorsicht? Ja. Das ist in der Tat ein mutiges Abwägen zwischen gut, noch richtig und nicht mehr zeitgemäß. Wir müssen das von Bewährtem trennen, das Entlernen lernen und bei allem Neuen prüfen, ob es wirklich besser ist. Möglicherweise macht man Fehler, aber an Überholtem festzuhalten, ist bereits ein Fehler. Ein bisher funktionierendes Erfolgskonzept ist nur scheinbar ein sicherer Hafen.

Autor: Wolf Davids