Ein bewusster Umgang mit Energie und Material entlasten das Konto spürbar ::: Foto: Shutterstock

19.09.2016

Geldsparen im Salon

Im Salon lauern Energiefresser. Bei genauem Hinsehen gibt es aber beträchtliche Einsparpotenziale. Bereits mit geringen Investitionen und einem bewussterem Umgang mit Energie und Material lassen sich spürbare Entlastungen realisieren.

Nach einer Untersuchung der Handwerkskammer Münster (HWK) führen der Stromverbrauch für Beleuchtung, Klimatisierung und Haartrocknung sowie die Kosten für Heizung und Warmwasserbereitung zu Energiekosten von etwa fünf Prozent der Betriebskosten. Die Daten wurden im Rahmen der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz bei ca. 50 Betrieben unterschiedlicher Größe, Eigentumsverhältnisse und Lage ermittelt und geben eine gute Orientierung. Der statistisch so ermittelte Salon „Mittelwert“ hat: Vier Mitarbeiter (Vollzeitkräfte), eine Salonfläche von 96 m² mit neun Plätzen und 28 Kunden am Tag. Pro Jahr werden ca. 25.000 kWh Energie verbraucht, davon 8.000 kWh Strom. Die Netto-Energiekosten (Strom: € 0,22/kWh, Gas/Öl: € 0,07/kWh) belaufen sich im Mittel auf 3.000 Euro pro Jahr.

Mit ca. 50 Prozent des Verbrauchs und ca. 30 Prozent der Energiekosten ist das Beheizen der größte Kostenfaktor.

Die Gebäudehülle und der Dämmzustand sind maßgeblich. Mit einer Wärmeschutzverglasung bei Fenstern lassen sich bis zu 25 Prozent einsparen. Viele Salons sind zur Miete und haben wenig Einfluss, den Objektzustand zu optimieren. Ein Gespräch mit dem Vermieter über neue Ventile an Heizkörpern oder neue Fenster könnte sich durchaus lohnen.

Auf Platz zwei rangiert die Beleuchtung mit ca. 25 Prozent.

Durch ein energieeffizientes Beleuchtungskonzept (LED), das für richtig ausgeleuchtete Arbeitsplatzbedingungen sorgt und auch Kundenbedürfnisse erfüllt, sind Einsparungen bis zu 50 Prozent möglich. 

Etwa 16 Prozent machen der Einsatz von Föhngeräten und Trockenhauben aus.

Beim Geräte-Neukauf darauf achten, dass die Verbrauchswerte gering sind und hohe Energieeffizienzklassen ausgewiesen werden. Effektiv ist auch das regelmäßiges Reinigen der Staubfilter bei Föhnen. Allein mit diesen Maßnahmen lassen sich 30 Prozent einsparen.

Im Durchschnitt werden im Salon pro Jahr 220 m³ Wasser verbraucht, 60 Prozent davon als Warmwasser für die Haarwäsche.

Durch Spar-Armaturen (Wartung beachten!), gedämmte Leitungen und Becken mit thermostatisch geregelten Brauchwassermischern spart man etwa 50 Prozent der Kosten ein.

Lüftung oder Klimatisierung machen zwei Prozent vom Gesamtverbrauch aus.

Große Schaufenster, Warmwasser und Haare trocknen überhitzen den Salon. Kühl- und Klimatechnik sind Stauregulierer und verbrauchen viel Strom. Besser wäre eine Markise, kombiniert mit einer natürlichen Querlüftung. Mit diesen Maßnahmen spart der Salon bis zu 20 Prozent ein.

Infos: mittelstand-energie­wende.de und hwk.muenster.de

Gut zu wissen: Klimaprofi berät Friseure

Energiesparen und Umwelt schonen lohnt sich für Friseure. Das bundesweite Projekt „Klimaprofi für den Mittelstand“ unterstützt seit Feb­ruar kleine und im Mittelstandsverbund organisierte Unternehmen bei der Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen durch kostenlose Klimaschutzberatungen. Friseure, Fleischer, Bäcker u. a. können mithilfe eines jeweils branchenspezifischen Konzepts von praxistauglichen Beratungen profitieren. Der Klimaprofi unterstützt auch bei der Umsetzung von effizienten Maßnahmen und hilft Fördermöglichkeiten zu finden sowie öffentliche Mittel zu beantragen. Wer ein kostenloses Beratungsgespräch mit einem Klimaprofi möchte, kann sich hier informieren: www.klimaprofi-mittelstand.de 

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