08.01.2018

ZV kritisiert Tagesthemen

Mit einem Protestschreiben hat der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) auf einen Tagesthemen-Beitrag reagiert, der am 3. Januar in der ARD gesendet wurde.

In dem Tagesthemen-Beitrag wird die niedrige Ausbildungsvergütung im Friseurhandwerk angeprangert und die Forderung nach einer Mindestvergütung für Lehrlinge thematisiert. Der ZV wirft dem ARD-Nachrichtenmagazin vor, „die Grundlagen journalistischen Arbeitens vergessen und eine solide Recherche erst gar nicht unternommen“ zu haben. So fuße der Beitrag allein auf Informationen der Gewerkschaft Verdi und auf eine über zwanzig Jahre alte Vereinbarung, die aktuell keine tarifliche Nachwirkung habe, teilt der ZV in seinem Newsletter mit. Weiter heißt es: „Unreflektiert berichtete Anchorman Ingo Zamperoni von den angeblichen Missständen in der Friseurbranche und bediente so landläufige Vorurteile.“  Von einer öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendung habe man eine faire Recherche und die Chance zur Stellungnahme erwartet, kritisiert ZV-Hauptgeschäftsführer Jörg Müller die Tagesthemen und weiter: „Dieser Beitrag hat dem Friseurhandwerk und dem Handwerk allgemein schweren Schaden zugefügt.“
Als erste Reaktion hat der ZV einen Protestbrief an das Nachrichtenmagazin geschickt, in dem er auch klar stellt, dass nicht alleine der ZV das Fehlen einer wirksamen Vergütungsregelung zu verantworten habe: Vielmehr habe Verdi in der Vergangenheit ausschließlich auf eine bundeseinheitliche Regelung gesetzt und damit die gesetzlich zuständigen Landesverbände des Handwerks ignoriert. Von der Tagesthemen-Redaktion erwarte man nun, dass über die Mindestentgelttarifgespräche, die im Februar zwischen Verdi und dem Verband stattfinden sollen, fair berichtet wird.  

Auch TOP HAIR Kolumnist und Unternehmer Lars Nicolaisen hat den Beitrag der Tagesthemen in seinem Blog kommentiert und hat vielen Friseuren aus der Seele gesprochen. Den Beitrag finden Sie hier.