05.12.2016

Großhandel Stopperka wird 60 Jahre

Das Hamburger Familienunternehmen Stopperka beliefert seit 60 Jahren Friseure. Kunden schätzen das Zwischenmenschliche und den schnellen Service.

Wenn Helga und Margret Hillers, die Töchter des Firmengründers Willy Stopperka, erzählen, wie in den Anfängen die Waren mit dem Handkarren zu den Friseurkunden ausgefahren wurden, dann ist das angesichts des heutigen Logistik­aufkommens von Friseurbedarfsgroßhändlern kaum vorstellbar. Ihr Vater, gelernter Heizungsbauer, hatte 1956 den unternehmerischen Mut, sich mit null Startkapital selbstständig zu machen, in einer Doppelgarage als Lager. Heute sind bei der Stopperka GmbH rund 15.000 Produkte gelistet und können innerhalb von 24 Stunden geliefert werden. Der Großhändler nutzt dazu die Logistik der Euro-Friwa Einkaufsgenossenschaft, deren Mitglied er seit 1983 ist.

Mit viel Leidenschaft

„Wir wissen, wo unsere Wurzeln sind und fühlen uns diesen verpflichtet“, sagt Bodo Hillers im Gespräch mit TOP HAIR. Gemeinsam mit seiner Cousine Britta Kramer verkörpert er die dritte Generation im Unternehmen und führt mit Dr. Arne Thomsen an seiner Seite die Geschäfte des Hamburger Familienunternehmens. Und das mit einer Leidenschaft und einem Team, das neben all der Arbeit auch Events, Einrichtungswochen und alle zwei Jahre eine erfolgreiche Hausmesse mit 4.500 Besuchern stemmt, wie vor Kurzem geschehen. Angesichts immer weniger Regionalfachmessen ein bedeutendes Instrument zur Kundenbindung. „Der persönliche Kontakt zu den Friseuren ist uns immer sehr wichtig gewesen“, sagt Bodo Hillers. „Das Zwischenmenschliche zählt.“ Umso mehr in einer sich immer schneller drehenden und zunehmend digitalisierten Welt. Thema Internet. Natürlich können Kunden bei Stopperka auch online bestellen. „Der Shop läuft gut und wächst zweistellig“, zeigt sich Hillers zufrieden. „Wir holen hier vor allem die jungen Kunden ab, für die eine Nutzung von Smartphone und Social-Media-Kanälen selbstverständlich ist. Einkaufsmöglichkeiten bieten auch die beiden Abholmärkte in Hamburg und Schwerin. „Mehr rentieren sich jedoch nicht“, sagt Hillers. „Die Friseure müssen da nicht einkaufen, unser Vertriebssystem ist sehr gut. 25 Außendienstmit­arbeiter sind zurzeit im Einsatz. Sie sind das Bindeglied Nummer 1 – auch im Zeitalter des Internets. Online ist doch ein Stück weit Anonymität und keiner möchte irgendwo in der Warteschleife einer Hotline hängen. Wenn ich Kunden begeistern will, dann brauche ich den persönlichen Kontakt, kann ihnen die Produkte zeigen und die Philosophie dahinter erklären.“

Auch Kaffee im Angebot

Längst hat sich der Großhandel vom reinen Produktverkauf zum Anbieter eines Rund-um-Service-Angebots entwickelt. Auch hier punktet das Unternehmen mit Angebot und Nähe. Ein eigenes Fachteam schult in den Salons, es gibt ein breites Seminarangebot, der großzügige Showroom vereint verschiedene Einrichter unter einem Dach. „Du kannst bei uns alles kaufen, vom Haargel bis zur kompletten Saloneinrichtung. Seit Kurzem bieten wir auch Kassensysteme an, außerdem Kaffee, Küchenrollen bis hin zum Putzmittel“, so Hillers. Es fehle eigentlich nur noch das Angebot individueller Schaufensterwerbung. Und wie wichtig sind die 13 Exklusivmarken? „Sie sind für Friseure eine Alternative zu den starken Marken der Haarindustrie. Die Nachfrage steigt“, stellt Bodo Hillers fest. Das liege auch daran, dass Endverbraucher die Top-Marken auf verschiedenen Wegen günstiger einkaufen könnten als beim Friseur. Das ärgere ihn. Die Industrie lebe hier seiner Meinung nach zu wenig friseurexklusive Partnerschaft und mancher Friseur wendet sich neuen Produkten und Lieferanten zu.

Stopperka zählt viele treue Stammkunden. Damit sie es auch bleiben, müssen Angebote immer individueller werden. Doch wohin kann die Reise noch gehen? „Wir bleiben bodenständig und fairer Partner der Friseure. Mit einem neuen Slogan ‚Stopperka – Hair & Cosmetics‘ und einem modernen Auftritt wie bei den TOP HAIR Trend & Fashion Days soll die Marke noch bekannter gemacht werden.“ Um die Zukunft ist Bodo Hillers jedenfalls nicht bang. „Wir sind gut aufgestellt.“ Und vielleicht steht mit seinen beiden Kindern ja bald die vierte Generation bereit ..

Zur Info:
Die Euro-Friwa-Gruppe bündelt die Interessen von zurzeit 37 Mitgliedern (21 deutsche und 16 europäische Friseur- und Kosmetikbedarfs-Großhandlungen) in den Bereichen Einkauf, Marketing und Logistik. Ihr Ziel ist eine höhere Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschafter im Friseurmarkt. Stopperka ist der größte Gesellschafter in Deutschland in diesem Verbund und besteht seit 60 Jahren. Das Unternehmen ist in zwölf Bundesländern innerhalb Deutschlands vertreten und beschäftigt am Firmensitz in Hamburg 60 Mitarbeiter in der Verwaltung und im Außendienst. Das Vollsortiment umfasst rund 15.000 Produkte namhafter Hersteller sowie 13 Eigen- und Exklusivmarken wie z. B. Dusy, Hair Doctor und Inebrya.

Autor: Stephanie Hladik