17.05.2023

Eurovision Song Contest – Hauptsache, die Haare halten!

Fast 200 Millionen Zuschauer weltweit verfolgten in diesem Jahr den Eurovision Song Contest live aus Liverpool. Zum dritten Mal war Moroccanoil Hauptsponsor der gigantischen Show. TOP HAIR war vor Ort und sprach mit Moroccanoil Global Artistic Director Kevin Hughes.

Es ist nach wie vor DAS Fernseh-Ereignis des Jahres. Um Songs geht es dabei auch. Aber längst ist jeder Auftritt ein Gesamtkunstwerk aus Musik und Tanz, Lichteffekten, Pyrotechnik und verrückten Klamotten. Aber wer macht eigentlich die Haare? ! TOP HAIR war vor Ort und sprach mit Moroccanoil Global Artistic Director Kevin Hughes.

 

Hallo Kevin, es ist bestimmt aufregend, hier beim ESC zu sein
Oh ja, sehr. Wir haben im Backstagebereich für die Teilnehmer einen großen Stylingbereich eingerichtet, den wir „Bubble“ nennen. Weil er wie eine Blase ist, in die sich Akteure und Techniker auch mal zurückziehen können. Immerhin arbeiten hier rund 1800 Leute, manche zehn Tage lang. Da liegen die Nerven schon mal blank …

Wie viele Friseure und Stylistinnen von Moroccanoil arbeiten hier?
Wir sind diesmal insgesamt 32, aus vielen verschiedenen Ländern. Das bedeutet: Sie sprechen viele verschiedene Sprachen. Auch das ist für die Akteure ein Moment der Entspannung, wenn sie sich in ihrer Muttersprache unterhalten und nicht weiter darüber nachdenken müssen.

Entwickelt ihr die Looks oder bekommt ihr genaue Vorgaben?
Sowohl als auch. Unser Global Creative Director Antonio Corral Calero und drei weitere Leading Stylists sind mehr als eine Woche vor der Show vor Ort und sprechen mit allen Teams. Gewisse Vorstellungen, wie die Haare am Ende aussehen sollen, haben eigentlich alle. Wir bieten an zu beraten und zusätzliche Ideen zu entwickeln, aber nur wenn es gewünscht ist. Viele Teams bringen zumindest für die Hauptakteure auch eigene Stylisten mit, aber eben nicht alle. Es nehmen ja nicht nur reiche Länder am ESC teil, und am Ende sollen doch alle die gleichen Möglichkeiten haben, ihren Song in Szene zu setzen.

Worauf kommt es beim Styling hier besonders an?
Für den ESC zu stylen, entspricht in mancher Hinsicht durchaus dem, was wir auch in den Salons tun. Gerade während der Vorbereitungstage machen wir auch viele Haarschnitte, bei den Männern vor allem. Wenn es um die Bühnenshow geht, zählt aber vor allem eines: Die Haare müssen halten! Gerade bei den Tänzern darf auch bei wilden Moves nichts verrutschen. Und: Es sind so viele Sänger, Musiker und Tänzer dabei, die können nicht alle unmittelbar vor ihrem Auftritt gestylt werden, sondern manche eben schon am Vormittag. Da muss das Krönchen oder was immer wir sonst einarbeiten über viele Stunden sitzen. Unmittelbar hinter der Bühne stehen dann nochmal zwei unserer Stylisten für ein letztes Touch-up vor der Show und auch danach noch einmal, denn dann haben die Akteure ja in der Regel noch Termine mit der Presse. Und auch dafür müssen sie gut aussehen.

Kann man aus dieser Arbeit auch Tipps für den Salon-Alltag ableiten, z.B. für das Braut-Styling?
Ja, mein wichtigster Tipp v.a. für das Braut-Styling ist: Macht mit euren Bräuten vorab Verträge und haltet eure Abmachungen schriftlich fest. Denn bei jedem großen Auftritt sind so viele Emotionen im Spiel und so viele Leute reden mit, da sind Missverständnis und Ärger programmiert. Nehmt euch die Zeit, sorgfältig zu planen. Es lohnt sich!

Und wenn jetzt jemand Lust bekommen hat, selbst einmal beim ESC als Stylist dabei zu sein …
… dann rate ich zu Weiterbildung, Weiterbildung, Weiterbildung. Das schafft Sicherheit und Selbstvertrauen, die sich auf die Akteure überträgt und in stressigen Situationen weiterhilft.  Moroccanoil veranstaltet in verschiedenen Ländern auch Wettbewerbe, über die man sich als Stylist für den ESC bewerben kann. Auch in Deutschland hatten wir das schon.