16.12.2022

Michael Ahlmeyer setzt auf chemische Ästhetik

Zwei eigene Salons sind Friseur Michael Ahlmeyer aus Köln nicht genug: Nach einem Chemiestudium produziert er nun in seiner Manufaktur hochwertige Haarkosmetik.

Den Weg zur eigenen Haarkosmetiklinie nahm Michael Ahlmeyer über die Welt der Düfte: Seit er vor einigen Jahren nach einer Grippe den Geruchssinn vorübergehend verloren hatte, experimentierte er mit Düften und es entstand der Wunsch, eigene Produkte zu entwickeln, deren ausgeklügelte Wirkstoff-Kombinationen, gepaart mit hochwertigem Design und besonderen Düften, ein großes Ganzes ergeben. „Ziemlich schnell bin ich aber an Grenzen gestoßen“, erinnert er sich. Deshalb nahm er während der Corona-Zeit ein Chemie-Fernstudium der Produktentwicklung an einer australischen Uni auf, dessen Abschluss auch hier anerkannt wird. Ein Mini-Labor entstand in den eigenen vier Wänden, dessen Kapazitäten bald gesprengt wurden. Vor gut einem Jahr unterschrieb er deshalb den Mietvertrag für Produktions- und Lagerräume in Wuppertal-Oberbarmen. Hier tüftelt er an seiner Marke „Michael Ahlmeyer“ und ist heute so weit, dass er die erste Produktserie launcht. Unterstützung erhält er dabei von Designerin Nele Reimer und PR-Frau Sina Kersten. Der Weg bis hierhin war nicht immer leicht: „Eine große Herausforderung war, an die Rohstoffe zu kommen. Die Hersteller haben oft hohe Mindestbestellmengen, für die bin ich ein viel zu kleiner Fisch.“ Auch Rechtliches galt es zu klären, Auflagen einzuhalten, das Labor musste abgenommen werden, die Dokumentation muss lückenlos sein. Gestemmt hat Ahlmeyer das bislang ohne Investor: „Meine beiden Salons in Köln sind mein Investor“, sagt Ahlmeyer scherzhaft. In beiden Salons war er nur noch zur Hälfte tätig, die anderen 50 Prozent verbrachte er mit der Entwicklung seiner Produkte. Für die vergangenen Wochen hat er sich ganz aus dem Operativen zurückgezogen.

Start mit neun Produkten

Mit der Marke, die seinen Namen trägt, will Michael Ahlmeyer eine Verbindung zwischen Chemie und Ästhetik schaffen und nutzt deshalb den Claim „Aesthetics of Chemistry“ – er transportiere die Corporate Identity: Transparent listet Ahlmeyer die hoch wirksamen, chemischen Stoffe auf, die mit drei eigens komponierten, außergewöhnlichen Düften die Basis für seine Produktpalette sind: Neun Produkte umfasst der erste Roll-out – vom Shampoo über ein Volumen-Spray bis hin zum Lockenschaum. Zwei Drittel der Produkte enthalten einen Bonding Complex, der die Haarfaser repariert und dabei unterstützt, dass feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe tief eindringen können: „Ich habe bewusst darauf geachtet, dass wir viele ‚Needs‘ mit unseren ersten Produkten abdecken und diese als modulares System miteinander kombiniert werden können.“

Bewusst keine Naturkosmetik

Bewusst hat sich der Friseur auch gegen Naturkosmetik entschieden. „Wenn man in der Materie drin ist, fällt einem auf, dass viele natürliche Stoffe auch von BASF kommen. In vielen Naturkosmetikprodukten sind Stoffe drin, die keinen Nutzen haben, außer dass sie für einen ,grünen Anstrich‘ sorgen.“ Auch bei der Verpackung gibt er zu bedenken: „Plastik aus dem Meer zu fischen ist eine gute Sache, aber das Plastik muss extrem aufwendig gereinigt werden, um für Kosmetik verwendet werden zu dürfen.“ Ahlmeyer definiert für seine Produkte das Thema Nachhaltigkeit, indem er etwa Verpackung und Tenside vor Ort aus Wuppertal bezieht und auf weiße Flaschen setzt: „Sie haben den besten Recyclingwert.“
   Dass sich von seinen Produkten nicht jeder angesprochen fühlt, ist dem Friseurunternehmer klar. Er sieht das Produkt auch nicht nur beim Friseur, sondern glaubt auch an ein Potenzial in Concept Stores. Die ersten Salonkund*innen haben jedenfalls schon sehnsüchtig auf den Launch im Dezember gewartet.

Kontakt:


wer mehr über die Produkte wissen und sie testen möchte, kann Kontakt zu Michael Ahlmeyer aufnehmen: ahlmeyer@synaesth.com
michaelahlmeyerpro.com

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