11.05.2020

Wella verkauft! 60 Prozent gehen an den Finanzinvestor KKR

Lange wurde spekuliert, jetzt ist es raus: Der Finanzinvestor KKR wird 60 Prozent an den Marken rund um Wella erhalten.

Damit geht Coty eine strategische Partnerschaft mit dem Finanzinvestor KKR ein. Die Marken Wella Professionals, Sebastian Professional, Clairol, OPI und ghd sollen in ein eigenständiges Unternehmen ausgliedert werden. An diesem soll dann KKR einen Anteil von 60 Prozent erwerben und Coty die verbleibenden 40 Prozent behalten. Die Marken werden dabei mit etwa 4,3 Milliarden Dollar bewertet. (Beim letzten Transfer von Procter & Gamble zu Coty waren es noch 7 Milliarden gewesen). Der US-Konzern Coty hatte die Haarpflegemarken im Dezember 2019 aktiv zum Verkauf angeboten. Zuletzt war neben KKR wohl auch Henkel (Schwarzkopf) an Wella interessiert gewesen.

"Diese Bekanntmachung bietet einen großen Meilenstein für unsere Wella DACH Organisation. Wir sind zuversichtlich, dass diese Partnerschaft neue Möglichkeiten bringen wird. In der Zwischenzeit werden wir unsere Kunden und unsere Branche weiterhin voll und ganz unterstützen, während sie sich von der COVID-19-Krise erholen“, so Paul Heeringa, Geschäftsführer Coty Professional Beauty DACH. Vorbehaltlich des Abschlusses der Due-Diligence-Prüfung und des finalen Vertragsabschlusses wird erwartet, dass das Abkommen bis Ende Mai unterzeichnet wird, heißt es von Coty. Wir haben bei Coty nochmals nachgefragt:

TOP HAIR: Wird dieses eigenständige Unternehmen dann „Wella“ heißen?

Paul Heeringa: Wir glauben, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass im Namen des neuen Unternehmens Wella vorkommen wird. Die finale Entscheidung wird dazu aber gerade gefällt.

TOP HAIR: Wer wird hier dann künftig welche Entscheidungen treffen?

Paul Heeringa: Entscheidungen für den DACH-Markt werden, wie jetzt auch, in der Zukunft aus Darmstadt heraus getroffen werden - mit dem aktuellen Team. Auf globaler Ebene wird es einen CEO geben und ein Executive Team, welches die weltweite Ausrichtung festlegen wird.

TOP HAIR: Was ist für die Zukunft des professionellen Salongeschäfts in Deutschland geplant?

Paul Heeringa: Über zukünftige Entwicklungen können wir noch nicht sprechen, jedoch wissen wir, dass KKR großes Interesse am Erfolg unseres Geschäftes hat. KKR ist sehr begeistert von unserem Markenportfolio und den einzelnen Markenstrategien. Sie waren sehr angetan von unseren globalen und lokalen Zukunftsplänen und sind überzeugt, dass mit unseren Mitarbeitern, unser langjährigen Erfahrung und unseren Visionen für den Markt wir sehr gut aufgestellt sind. Somit sehen wir den neuen Möglichkeiten sehr positiv entgegen.

Wer steckt hinter KKR?
KKR ist eine große börsennotierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in New York. Laut Coty verfügt KKR über 43 Jahre Investitionserfahrung. Das Portfolio umfasst 109 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 157 Milliarden Dollar und über 637.500 Mitarbeitern. Mit einer globalen Präsenz auf allen Kontinenten und ausgedehnten lokalen Netzwerken verfügt KKR nachweislich über das Vermögen, globale Unternehmen zu unterstützen.