2017 ging die Zahl der Ausbildungsverträge zurück >< Foto: Julia Knop

16.01.2018

Immer weniger Lehrlinge

Die Anzahl der Friseur-Azubis geht weiter zurück: 2017 wurden 3,7% weniger neue Ausbildungsverträge registriert.

Weniger Friseur-Lehrlinge - dafür mehr Männer. Die Anzahl der Friseur-Azubis geht weiter zurück: 2017 wurden 3,7% weniger neue Ausbildungsverträge registriert als 2016, insgesamt 10.542 (2016: 10.950). Dies ermittelte das Bundesinstitut für Berufsbildung BiBB. Der Zentralverband veröffentlichte die Zahl vorab bei seinem Obermeister-Seminar in Darmstadt. Es bestätigte sich ein Trend der letzten Jahre: Immer mehr Friseur-Azubis sind Männer. Ihre Zahl stieg von 2016 auf 2017 um 25%. Damit ist heute mehr als jeder fünfte Friseur-Lehrling männlich (21,3%). 2016 war es noch jeder siebte (14,8%). ZV-Vorstand Christian Kaiser sieht dies v.a. im Zusammenhang mit Migration und Flüchtlingen, die von staatlichen Stellen in eine Friseurausbildung vermittelt würden. Extrem hoch ist nach wie vor die Abbrecher-Quote im Friseurhandwerk: Beinahe jeder zweite Ausbildungsvertrag wird aufgelöst (49,6%). Allerdings erfasst die Statistik nicht, wie viele Jugendliche ihre Lehre anschließend in einem anderen Salon fortsetzen. Dass die Ausbildung im Friseurhandwerk insgesamt modernisiert und attraktiver werden müsse, darüber waren sich ZV-Vorstand und Obermeister einig. Das traditionelle Jahresauftakt-Seminar stand deshalb ganz im Zeichen der Berufsbildung. Von einer möglichen Reform der Ausbildungs- und Meisterprüfungsordnung bis hin zu digitalen Lernangeboten reichte dabei das Spektrum. Mehr dazu im nächsten Business-Heft.