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04.04.2020

Neue Studie: Der Bart als Ekelfaktor?!

Nein! Frauen finden Männer mit Bart attraktiver als glattrasiert, allerdings mit ein paar Einschränkungen

„Der Spiegel“ zitierte kürzlich eine neue Studie der University of Queensland im australischen Brisbane. Die Forscher hatten 37 Männer mit einem über 4 bis 8 Wochen gewachsenem Vollbart sowie dieselben Männer glattrasiert fotografiert. Um Bilder von Durchschnittstypen zu generieren, wurden die Fotos nach einem bestimmten Raster miteinander verschmolzen und dann 919 Frauen zur Attraktivitätsbeurteilung vorgelegt. Um es kurz zu machen: Die Frauen fanden die Bärtigen attraktiver als die Rasierten, vor allem wenn sie sie hinsichtlich einer potenziellen dauerhaften Beziehungen gegenüber einer kurzen Affäre beurteilten.

Abscheu vor Parasiten

Die Präferenz war jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt, denn je stärker sich die Probandinnen vor Ektoparasiten, z.B. Zecken und Läusen, ekelten, desto eher tendierten sie zum glattrasierten Mann. Allerdings: Auch diese Probandinnen fanden die Bartträger insgesamt noch attraktiver als die ohne Bart.
   Ektoparasiten leben auf der Oberfläche ihres Wirtes, klammern sich an Haaren fest und können Krankheiten übertragen. Die Studienergebnisse könnten laut der Forscher die Hypothese stützen, dass die Vorfahren des Menschen ihre Körperbehaarung einst verloren, weil sie beeinflusst vom Parasitenekel weniger behaarte Partner bevorzugten. Dass der Bart blieb, mag daran liegen, dass er beim Imponieren von Frauen und Konkurrenten half. Anscheinend auch heute noch!
   Übrigens erwähnt die Studie auch Analysen, nach der Gesichtsbehaarung häufiger in größeren Städten solcher Länder zu finden ist, die sich durch hohe Gesundheit auszeichnen, geringes Durchschnittseinkommen und wo Frauen Bärte besonders mögen. Demnach lassen sich Männer nicht nur durch Modetrends in ihrer Bartpflege beeinflussen, sondern wohl auch durch soziale, ökonomische und ökologische Faktoren. In jedem Fall ist der Bart ein spannendes Forschungsfeld.
(Quellen: Der Spiegel, Royal Society Open Science)