Eine Haartransplantation kann bei lichter werdendem Haar und voranschreitenden Geheimratsecken Abhilfe schaffen Foto: AdobeStock/andranik123

20.10.2023

Schmerz, der sich lohnt

Als die Haare lichter werden und die Geheimratsecken nach hinten wandern, weiß Ardit Gashi*, dass er etwas ändern möchte. Mit 25 Jahren entschließt er sich zu einer Haartransplantation. Uns hat er seine Geschichte erzählt.

„Ich wollte das schon immer machen, weil ich schon früh mit Haarausfall zu kämpfen hatte“, berichtet Gashi von seiner persönlichen Erfahrung. Über einen Freund war er auf die Möglichkeit einer Transplantation im Kosovo, in Prishtina, in der Ozone Hair Clinic, aufmerksam geworden. Vorab hatte Gashi Nahaufnahmen seines Kopfes zur Fernanalyse in die Klinik gesendet. Die Kommunikation zwischen Gashi und der Klinik lief reibungslos, „ich spreche die Sprache, Barrieren gab es dahingehend keine“. Alle Formalitäten wurden auf Albanisch geklärt. Das Ärzteteam selbst stammt allerdings aus der Türkei – kommuniziert wurde auf Englisch. 

Intensive Vorbereitung

Bedenken hatte Gashi im Vorfeld keine. „Durch Gespräche mit den Experten und Recherche habe ich mich gut über eventuelle Risiken informiert.“ Dass die Spenderhaare bei jüngeren Patienten besser anwachsen, sei auch ein Faktor gewesen, die Transplantation möglichst zeitig zu machen. Besonders wichtig bei der Auswahl der Klinik waren, neben der Empfehlung seines Freundes, auch der intensive Austausch mit dem behandelnden Ärzteteam. „Ich habe mich wohlgefühlt“, erinnert sich Gashi. Was ihn auch überzeugte: „Die Transplantation wird von Fachärzten gemacht, die sich tagtäglich nur damit befassen“. 


Gashi entschied sich im Beratungsgespräch für die sogenannte Einzelhaarmethode, wobei der Arzt Hunderte Follikel, die meist mehrere Haarwurzeln aufweisen, vom Hinterkopf erntet und sie vorne, also an den Stellen am Oberkopf, wo der Haarverlust am gravierendsten ist, wieder einsetzt.  Vorab wurde gemessen, wie viel Haarfläche sich für die Ernte eignet und wie dicht die Haare dort stehen. „Davon hängt dann ab, ob sich der Eingriff überhaupt lohnt und wie viele Haare insgesamt transplantiert werden können, ohne dass das Haar am Hinterkopf zu schütter wird.“ 

Zufriedenstellendes Ergebnis

Der Prozess ist mühsam und die Behandlung ziemlich unangenehm. „Die Verpflanzung geschieht unter lokaler Betäubung und mithilfe der Einspritzung eines Serums.“ Das sorgt dafür, dass sich die Haut im Ernte-Areal entspannt und die Entnahme der Haare sowie das Einpflanzen am Oberkopf einfacher gelingt, weiß Gashi. Der Eingriff, der insgesamt inklusive einer Pause und dem wieder zu sich kommen rund elf Stunden gedauert hat, stellt für den Körper eine enorme Herausforderung dar. „Am schmerzhaftesten waren die Betäubungsspritze und das Rausziehen der Haare am Hinterkopf.“


Um endlich wieder volles Haar zu bekommen, hat Gashi die Strapazen gerne auf sich genommen. Dennoch gab es gerade unmittelbar nach dem Eingriff vieles, auf was er im Alltag achten musste: „Ein halbes Jahr durfte ich beispielsweise keine Mütze tragen.“ Für einen Monat galt außerdem ein Sportverbot, um übermäßiges Schwitzen zu vermeiden. In der Anfangsphase verboten waren außerdem rauchen, sonnen und der Konsum von Alkohol. Der Schwimmbadbesuch waren vorerst tabu, ebenso das Haarewaschen: „Das ging erst wieder nach 14 Tagen und mit einem speziellen Schaum, der das Wachstum anregt.“ Abgesehen von der Kruste, die sich nach dem Eingriff auf dem Kopf bildete und die sich nach rund zehn Tagen schuppig ablöste, war die Kopfhaut insgesamt sehr empfindlich. 


Insgesamt ist Gashi mit der Transplantation und besonders mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Mein Haarausfall ist genetisch bedingt und wird sich nie ganz aufhalten lassen. Weil die Haare aber zick-zack-förmig verpflanzt wurden und meine Haarstruktur ohnehin wellig ist, sieht alles sehr natürlich aus, was mir sehr gut gefällt.“ Empfehlen kann er sowohl die Klinik als auch die Ärzte. Möglicherweise wird er den Eingriff auch noch einmal wiederholen: „In zehn bis 15 Jahren vielleicht, wenn das Haar alters- und erblich bedingt doch noch einmal lichter werden sollte.“

*Name von der Redaktion geändert