Foto: mylisa / Shutterstock.com

27.09.2022

Verlockende Gehaltsaussichten

„Bei uns verdient eine Friseurin netto 4.000 Euro, mindestens – jetzt bewerben!“ Der Kampf um neue Mitarbeiter treibt ungewöhnliche Blüten.

Der neueste Trend: Immer häufiger werden neue Mitarbeiter* innen über außerordentliche Gehalts- und Provisionsversprechen geködert. Wie sinnvoll aber sind Gehaltsangaben im Stelleninserat?

Transparenz zeigen

Mit der Gehaltsangabe haben potenzielle Mitarbeiter*innen sofort einen Überblick, in welcher Salonliga gespielt wird. Für geldmotivierte Stylist*innen ist das sicher ein Entscheidungskriterium. Vermitteln Sie Klarheit, wie sich das Gehalt zusammensetzt: Provision, Trinkgeld etc., und was getan werden muss, um dieses Gehalt zu erreichen.

Konkret sein

Besonders glaubwürdig ist die Angabe einer konkreten Gehaltsbandbreite von – bis Euro.

Vergleichbarkeit

Für viele Bewerber*innen ist das der Moment: Aha, das ist aber schon mehr, als ich im jetzigen Salon verdiene. Das bedarf auch großer Transparenz im bestehenden Team: Verdienen das Ihre Mitarbeiter*innen wirklich oder nur die eine Topstylist*in, die den Mega-Umsatz monatlich erzielt?

Keine Ungenauigkeit

Beliebte Angaben sind „Überbezahlung bei entsprechender Qualifikation“ oder „attraktive Bezahlung“. Laut einer Deloitte-Studie sind diese Angaben überflüssig, weil sie als schwammig und standardmäßiger Füller ignoriert werden.

Fazit: Gehaltsangaben sind sinnvoll, wenn sie konkret definiert sind. Arbeitssuchende können so rasch einschätzen, ob ein/e Arbeitgeber*in ihre Gehaltswünsche erfüllen kann und sich ein zeitintensives Bewerbungsverfahren und ein möglicher Jobwechsel lohnen.

Raphaela Kirschnick

Expertin für Employer Branding, Mitarbeitersuche und Online-Marketing ist Gründerin einer der größten Job-Plattformen für Friseure im deutschsprachigen Raum: jokira.at und jokira.de