05.08.2016
Wundermittel gegen Haarausfall
Wer beim nächsten Salonbesuch von seinem Kunden darauf angesprochen wird, sollte gewappnet sein: Die Stiftung Warentest hat in ihrer jüngsten August-Ausgabe Mittel gegen den Haarverlust getestet und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Die positive Wirkung spezieller Shampoos mit den Inhaltsstoffen Koffein, Keratin, Aloe Vera oder Kieselerde sei nicht ausreichend bewiesen. Und nur zwei Wirkstoffe sind bedingt zu empfehlen.
Fußballtrainer Jürgen Klopp steht zu seiner Haarverpflanzung. Schauspielerin Simone Thomalla schwört als Testimonial auf Haarverlängerungen von Great Lengths und hilft ihrem Wunsch nach etwas längeren, voluminöseren Haaren gerne ein wenig nach. Und wie sieht es mit Spezialshampoos und Arzneimitteln aus? Die Stiftung Warentest hat mehrere Mittel gegen den Kahlschlag getestet und kommt zum Ergebnis, dass nur zwei Wirkstoffe etwas ausrichten können: Minoxidil und Finasterid. Zusätze in Shampoos, wie Koffein, Keratin oder Ginseng verlangsamen den Haarausfall nicht. Ihre Wirkung sei wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt, so Stiftung Warentest.
Nur Minoxidil und Finasterid wirken eingeschränkt
Der Mensch verliert etwa 100 Haare pro Tag. Geheimratsecken, kahle Stellen am Scheitel sind oft die ersten Anzeichen für Haarverlust. Wer etwas gegen die Lücken unternehmen möchte, greift zu Shampoos, Tinkturen und Pillen aus Handel und Apotheken, die nach dem Testergebnis von Stiftung Warentest leider nicht alle ihr Versprechen halten können. Kein Produkt ist uneingeschränkt zu empfehlen. Am ehesten helfen noch der Wirkstoff Minoxidil (Lösungen, Shampoos) und Finasterid (Pillen). In klinischen Studien konnte beobachtet werden, dass sich der Haarwuchs durch den Einsatz von Minoxidil verbessert.
Nutzen und Risiken
Allerdings sind die Nutzen und Risiken nicht ausreichend bekannt und bekommen daher das Testurteil „mit Einschränkung geeignet“. Minoxidil darf bei Männern nur im Alter zwischen 18 und 49 Jahren angewendet werden. Bei Frauen darf das Mittel ab 18 Jahren eingesetzt werden – allerdings nicht während Schwangerschaft oder Stillzeit. Das rezeptpflichtige Finasterid wird eingenommen und verlangsamt den Haarverlust nur bei Männern. Macht das Hoffnung? Nicht wirklich. Die Experten kommen zum Ergebnis, dass auch bei diesem Wirkstoff die Langzeitwirkung noch nicht ausreichend beschrieben ist.