08.03.2021
Frauen im Handwerk sind besonders glücklich
Eine wissenschaftliche Studie der Uni Göttingen belegt, dass Frauen in handwerklichen Berufen besonders erfüllt sind. Dennoch finden immer noch wenig Frauen den Weg in gewerblich-technische Berufe.
Für die Studie „Handwerksstolz“ von Dr. Ann-Kathrin Blankenberg vom Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und Mittelstandsforschung der Georg-August-Universität Göttingen, wurden fast 2.000 Handwerkerinnen und Handwerker befragt. Frauen äußern darin eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Beruf. 86,6 % der befragten Frauen gibt der Handwerksberuf ein gutes Gefühl (Durchschnitt aller Befragte liegt bei 78,2 %). 86,8 % der befragten Handwerkerinnen sehen in ihrem Beruf ihre Leidenschaft (Durchschnitt aller Befragten 83,3 %), teilen die Veranstwortlichen der Imagekampagne "Das Handwerk" mit.
Noch wenig Maurerinnen
Das Handwerk hat heute einen Frauenanteil von 18,3 %. Es sind vor allem handwerkliche Berufe aus dem kreativen Bereich, die von Frauen ergriffen werden: Die Kosmetik ist mit einem Frauenanteil von 99,2 % fast vollständig in weiblicher Hand. Dicht gefolgt vom Maßschneider- (84 %) und Konditorenhandwerk (80,4 %), den Gold- und Silberschmieden (76,6 %) und Friseuren mit 74,7 %. In den gewerblich-technischen Berufen sieht das Bild anders aus. Bei beispielsweise den Maurern und Betonbauern (Frauenanteil 1,1 %), den Informationstechnikern (1,9%) und den Klempnern/Spenglern (2,1 %) sind Frauen rar.
Einige gewerblich-technische Berufe konnten ihren Frauenanteil in den vergangenen Jahren aber auch deutlich steigern. Im Zweiradmechaniker-Handwerk wurden 2019 beispielsweise 61 Frauen mehr ausgebildet als noch 2017, eine Steigerung des Frauenanteils um 2,3 Prozentpunkte auf nunmehr 9,2 Prozent. Bei den Tischlern waren es 213 weibliche Azubis mehr als 2017 – eine Steigerung von 0,8 % auf 13,1 % Frauenanteil.
Jeder 5. Handwerksbetrieb wird in Deutschland inzwischen von einer Frau geführt.