25.07.2019
Stiftung Warentest: Colorschutz-Shampoos mangelhaft
Mit Farb-Schutz-Shampoos lange Freude an der Coloration? Eher nicht!
Stiftung Warentest hat 15 Shampoos nach ihrer Farbschoner-Qualitäten getestet. Die geprüften Shampoos werben mit „Langanhaltende Farbintensität“ oder „Verhindert schnelles Ausbleichen“ für gefärbtes Haar. Getestet wurden günstige Shampoos aus der Drogerie, Markenklassiker wie Garnier und Guhl, teurere Shampoos von Judith Williams sowie das friseurexklusives Produkt "Ultimate Color Repair Shampoo" von Paul Mitchell.
Testkaninchen: rotgefärbte Haare
Getestet wurde mit der Farbe Rot. Diese erschien den Testern ideal, da die Coloration aus empfindlichen Pigmenten besteht, die bei Kontakt mit Wasser oder Sonne schnell verloren gehen. Die Tester wählten ein Profi-Rot vom Friseur und färbten damit Naturhaarsträhnen. Dann startete der Shampoo-Test.
Enttäuschendes Fazit
Das Testergebnis: Fünfmal ausreichend, zehnmal mangelhaft. Kein Shampoo erhält die Farbe von coloriertem Haar sechs Wochen lang zufriedenstellend. Versprechen wie „bis zu 12 Wochen Farbschutz“, wie sie Marktführer Henkel für Gliss Kur und Syoss macht, schießen weit übers Ziel hinaus. Sie schaffen nicht einmal die Hälfte der Zeit. Welche Shampoos welches Ergebnis hat, finden Sie hier auf der Seite von Stiftung Warentest.
Nur fünf Shampoos versagen nicht komplett im Farbschutz und machen keine UV-Versprechen, darunter auch Paul Mitchell. Diese wurden deswegen umfassender getestet.Leider sprechen die Tester auch hier keine Empfehlung aus, da ihr Farbschutz nicht überzeugt.
UV-Filter in Shampoos?
Die Filter in den Testprodukten sind meist wasserlöslich und werden laut Stiftung Warentest nur in geringer Konzentration eingesetzt. „Sie machen dort keinen Sinn“, sagt Kerstin Etzenbach-Effers, Chemikerin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Weil Haarshampoos wieder ausgespült werden.“ Um die Haaroberfläche vor Sonne zu schützen, dürfte das nicht reichen.
Problem Duftstoffe
Bei Rausch und Paul Mitchell wiesen die Tester zwei Duftstoffe nach, die in seltenen Fällen Allergien auslösen können, aber nicht angegeben waren: Limonen bei beiden, Linalool zusätzlich bei Rausch. Beide hätten wegen ihrer Gehalte in der Inhaltsstoffliste genannt werden müssen. Das gab Punktabzug in der Deklarationsnote.
Zentralverband rät zu Conditioner
„Nehmen Sie ein schonendes Produkt, damit die Schuppenschicht des Haars nicht zu stark aufgeraut wird“, rät Antonio Weinitschke, Art Director des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks. Wichtig sei ein Conditioner. „Er schließt das Haar wieder, schützt die Farbe und sorgt für Glanz.“