14.04.2021
Stark als Gruppe
20 Jahre am Markt: Die J.7-Group aus Stuttgart feiert in diesem Jahr Jubiläum mit ihrem Franchise-Konzept.
An einem Sonntag im Januar 2001, genau genommen am 7. Januar, gründeten fünf junge Friseure ein neues Label: J.7, der Name angelehnt an das Gründungsdatum, war geboren: ein Franchise-Konzept im Premiumsegment. „Es war von Anfang an klar, dass wir eine starke Marke mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter*innen aufbauen wollten“, erzählt Achim Rothenbühler, einer der Geschäftsführer bei J.7. „Denn klar war schon damals: Die natürliche Karriereleiter eines guten Mitarbeiters endet in klassischen Salons immer direkt vor dem Inhaber bzw. der Inhaberin. Mitarbeiter*innen, die weiter wollen, wandern immer ab in die Selbstständigkeit. Durch das Franchise-Konzept können wir diesen Menschen in der Firma Perspektiven bieten: eigene Salons unter unserer starken Marke. So bereichern sie das große Ganze weiterhin. Man kann als Einzelkämpfer*in nie so stark sein wie eine Gruppe aus vielen guten Einzelteilen. Es entsteht eine Dynamik von vielen starken Köpfen. Im Unterschied zu anderen Franchise-Konzepten haben wir einen ganz starken Austausch und diskutieren und entscheiden bei großen Themen immer mit allen Franchise-Nehmer*innen gemeinsam.“ Für die Zukunft wünscht man sich auch bei J.7 noch mehr starke Köpfe: „Mehr Wissen, mehr Know-how – ich glaube einfach, das macht einen stärker“, sagt Achim Rothenbühler.
„Wenn du Kräfte bündelst, bist du stärker.“
Achim Rothenbühler
Ausbildung ist Zukunftssicherung
Dabei eine wichtige Säule: Lehrlinge ausbilden. „Wir haben im Pandemiejahr 2020 genauso viele Lehrlinge eingestellt wie in den Jahren zuvor, auch wenn es aus finanzieller Sicht nicht gut war. Die Zuschüsse vom Staat waren viel zu niedrig. Aber die Pandemie geht vorbei und auch danach brauchen wir gute Mitarbeiter*innen. Wir sorgen mit der Ausbildung für unser eigenes Personal. Für uns ist das fest in den Unternehmenswerten verankert. Damit erfüllen wir ja gleichzeitig auch unseren Generationenvertrag. Nicht mehr selbst auszubilden, aber dann die gut ausgebildeten Lehrlinge aus anderen Betrieben rauszukaufen, halte ich für eine sehr gefährliche Entwicklung in unserer Branche“, betont der Geschäftsführer. So setzt J.7 mit der unternehmenseigenen Akademie J.7 school schon seit vielen Jahrenauf intensive Aus- und Weiterbildung. Die Lehrlinge werden nach eigenem Konzept ausgebildet und erhalten zudem spezielle Prüfungsvorbereitung. „Unser Ziel ist: Nach drei Monaten arbeiten die Lehrlinge im Bereich Coloration und Pflege an den Kund*innen mit, nach zweieinhalb Jahren müssen sie so weit sein, als eigene Persönlichkeiten am Kunden auftreten zu können, natürlich auch mit allem fachlichen Können, für das J.7 für die Kund*innen steht“, sagt Rothenbühler.
Vor allem die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit der jungen Menschen stellt J.7 also in den Fokus. Eine große Herausforderung: „Ich habe tatsächlich noch nie einen so starken Wandel bei einer Generation wahrgenommen wie bei der jetzigen. Die jungen Leute müssen viele Dinge in Bezug auf Kommunikation lernen, um in unserem Segment am Kunden erfolgreich arbeiten zu können. Wir bewegen uns da natürlich mit den Bedürfnissen der Lehrlinge mit und versuchen, uns auf die neue Generation einzustellen. Nur von einigen wichtigen Grundlagen rücken wir nicht ab: Pünktlichkeit, Anstand, eine gewisse Disziplin, Toleranz – ohne das geht es auch weiterhin nicht. Da verzichten wir lieber auf jemanden, als dabei Kompromisse einzugehen.“
„Nicht mehr selbst auszubilden, halte ich in unserer Branche für sehr gefährlich.“
Achim Rothenbühler
Let’s go digital
Eine weitere Veränderung, auf die sich die J.7-Group eingestellt hat: die fortschreitende Digitalisierung. Schon vor Corona gab es dazu bei J.7 eigene Schulungsformate wie „Let’s go digital“. Die Pandemie hat auch hier einiges beschleunigt, wie Achim Rothenbühler beschreibt: „Die Entwicklung bei uns und unserem Industriepartner geht klar in Richtung hybride Konzepte aus digitalem theoretischen Input und Live-Praxisteil. Mit dem großen Vorteil, dass man Zeit und Seminar-Nebenkosten spart. Doch ganz klar ist für uns gleichzeitig: Im hochwertigen Handwerk kann man auch künftig nicht auf Hands-on verzichten. Dafür werde ich auch persönlich immer kämpfen. Perfektion, wie wir sie erreichen wollen, lernt man nicht auf Youtube. Handwerkliche Leistung und Perfektion gehen nur face-to-face!“
Kreativ-Arbeit und Feste feiern
Die Trainer und Kreativ-Mitarbeiter der J.7 school entwickeln jährlich eigene Trendkollektionen, die wiederum in der Akademie geschult werden. Mit einem weinenden Auge blickt Achim Rothenbühler derzeit auf dieses Thema, seine persönlich Herzensangelegenheit: „Wir haben alles fertig, Konzept und Looks stehen. Derzeit ist geplant, dass wir im Frühsommer an die Umsetzung des Shootings gehen. Wir hoffen, dass uns die Pandemie nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.“
Ein Lichtblick im Jubiläumsjahr: Das große J.7-Jahrestreffen, das sonst immer immer Frühjahr stattfindet, hat man bereits frühzeitig auf den September 2021 verlegt. „Für unsere Mitarbeiter*innen und für uns natürlich auch ist das immer das Highlight des Jahres! Alle kommen zusammen, feiern die gemeinsamen Erfolge des letzten Jahres und blicken optimistisch in die Zukunft. Gerade in Zeiten wie diesen absolut unabdingbar!“ Wir drücken die Daumen!
„Ganz viel Kommunikation ist der Kern, um das Unternehmen zu führen und weiterzuentwickeln.“
Achim Rothenbühler
Info
Zahlen – Daten – Fakten zu J.7 Salons:15 Franchise-Partner mit insgesamt 250 Mitarbeitern in 24 Salons. School:Aus- und Weiterbildung in der eigenen Akademie in Stuttgart, Entwicklung eigener jährlicher Editorial-Kollektionen, die bei internationalen Shows auf der Bühne präsentiert werden. Eigene Führungskräfte-Akademie. Charity:Fest im Unternehmenskonzept verankert ist das Engagement für die Tabaluga-Kinderstif tung, sowohl mit Spenden als auch mit kostenlosen Haarschnitten bei traumatisierten und benachteiligten Kindern |