Mark, Giannandrea, Tobias Stähle (v.l.), Foto: Kao

20.11.2018

Kao strukturiert Salongeschäft neu

Innen- und Außendienst werden ab Januar 2019 in Deutschland neu organisiert. Kao erwartet dadurch einen Stellenabbau bis zu 10 Prozent. Die Kundenbetreuung werde verbessert. Die Veränderungen im Einzelnen:

Auf internationaler Ebene werden zwei regionale Salon Commercial Teams geschaffen, eines für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika, kurz EMEA, sowie eines für den amerikanischen Markt. Das neue Regionalteam EMEA agiere zukünftig als Schnittstelle zwischen dem Globalteam, das sich auf die globale Strategie und Markenführung konzentriert, und den Länderorganisationen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit werde die Entwicklung der kommerziellen Kanal- und Kundenstrategie sowie der dazu notwendigen Vermarktungsmaterialien und die Unterstützung der lokalen Vertriebsteams stehen. Mit dieser neuen Struktur sollen die Länderteams entlastet werden, um sich auf die enge Zusammenarbeit mit den Salons zu konzentrieren, heißt es bei Kao.

Die Leitung der Region EMEA übernimmt Mark Giannandrea, bisher Kao Salon Geschäftsführer UK, in der neu geschaffenen Funktion als Vizepräsident. Sitz des neuen Regionalteams wird nicht Darmstadt, sondern aufgrund seiner Standortattraktivität London sein. Tobias Staehle, Geschäftsführer DACH, wird an Giannandrea berichten. Die Region Amerika untersteht analog zu EMEA dem neuen Vizepräsidenten Trevor Attenborough, bisher Geschäftsführer Kao Salon Nordamerika.

Was heißt das für Deutschland?

Innen- und Außendienst werden neu organisiert. Ziel soll sein, schneller und effizienter sowie kostensparender auf die Bedürfnisse der Salons einzugehen. Damit solle das Kao-Salongeschäft sowie das Geschäft der Salons gleichermaßen gestärkt werden. Was heißt das genau?

Ab Januar 2019 werden die für In-Salon-Schulungen zuständigen Friseurfachtrainer an die Verkaufsleiter ihrer Region berichten, sodass Außendienst und Trainer enger miteinander verzahnt werden. Dies ermögliche eine effizientere Planung, einheitliche Prioritäten sowie die optimale Nutzung der Kapazitäten im Sinne des Kunden, so Kao.

Eine weitere Veränderung für den Außendienst bedeutet die Zusammenführung der Vertriebsdivision „Business Development Management“ und der Feld Division, um eine einheitliche Betreuungsqualität für alle Salons zu schaffen. Es werde nicht mehr nach Kundenpotenzial unterschieden. Die Anzahl der Bezirke bleibe unverändert, die einzelnen Außendienstler betreuen künftig mehr Kunden. Durch die Vereinheitlichung wird es insgesamt weniger Außendienstler geben, die die Kunden jedoch besser betreuen sollen, so Staehle. Für Key Accounts (Filialisten) und Großhandel ändere sich nichts.

Im Innendienst wird ein neues, funktionsübergreifendes Team „Kundenstrategie und Planung“ geschaffen. Hier werden die Bereiche Vertriebs-Schulung und -Controlling, Trade & Brand Marketing, PR und Digital unter einer Führungsposition zusammengebracht. Diese soll von der Planung über die Umsetzungssteuerung bis zum Reporting alle Aktivitäten gesamtverantwortlich umsetzen. Die Position werde intern rekrutiert und in den nächsten zwei Wochen bekannt gegeben, so Staehle. Teile der bisherigen Aufgaben der Abteilungen werden künftig vom Regionalteam EMEA übernommen, was die deutschen Gestaltungsfreiheiten allerdings begrenzt.

Was ändert sich noch? Das Event-Management wird künftig dem Education Direktor Andreas Mignon unterstellt. Im Bereich der Premiummarken werden neue Berater-Positionen geschaffen, um die Salons zu unterstützen.

Stellenabbau erwartet

Den durch die Neuorganisation zu erwartenden Stellenabbau beziffert Staehle auf insgesamt bis zu 10 Prozent, alle Bereiche betreffend. Die von der Restrukturierung betroffenen Mitarbeiter erhielten neben einem von der Betriebszugehörigkeit abhängigen Sozialpaket außerdem Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Aufgabenfeld. „Es ist nie einfach sich von langjährigen, verdienten Mitarbeitern zu trennen“, so Staehle. „Aber wir tun unser Bestes, um dies mit dem nötigen Respekt und der sozialen Verantwortung zu tun, der wir uns als Unternehmen verpflichtet fühlen. Wo immer möglich wollen wir auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.“

Die Neuorganisation der Kao Salon Division bewertet Staehle als Investition „in die Zukunft unseres Geschäfts und das unserer Kunden.“ Er sieht sie als Teil der langfristigen Investitionstrategie der Kao Salon Division, die der Konzern seit 2015 durchführt. Deutschland ist das erste Land, das die globale Initiative umsetzt. Für Österreich und die Schweiz seien weniger tiefgreifende Veränderungen zu erwarten.