Foto: mod´s hair Köln Lindenthal

15.01.2021

Fußballer-Frisuren und Zusammenhalt in der Krise

Friseurin Mutlu Arapoglu spricht über die aktuelle Fußballer-Diskussion und wie sie die Krise erlebt. Sie hat 1990 bei mod’s hair mit einer klassischen Ausbildung begonnen. 2001 eröffnete sie ihren eigenen mod’s hair Salon in Köln Lindenthal. Ihr Team besteht aus sieben Friseuren, einer Rezeptionistin und drei Nageldesignerinnen.

Was hältst du von der aktuellen Debatte um die Frisuren der Fußballer?
Natürlich ist es ärgerlich, dass sich Fußballer im Lockdown mit frisch geschnittenen Haaren auf dem Rasen präsentieren, während der Rest des Landes nicht zum Friseur darf. Jedoch sind es Personen des öffentlichen Lebens, genauso wie Schauspieler/innen, Models, etc., die ja auch am Set einen Friseur/Stylisten vor Ort haben. Ich kann mir aber ehrlicherweise auch nicht vorstellen, dass die Haarschnitte der Fußballer in Schwarzarbeit entstanden sind. Wenn ja, wäre dies sehr unklug von den Fußballern und deren Friseuren, denn ein neuer Haarschnitt sticht ja allen ins Auge. Es gibt auch viele Spieler, die sich selbst die Haare schneiden. Die Möglichkeit wird bei der aktuellen Diskussion irgendwie vergessen.

Was hat sich für dich durch die Corona-Krise am meisten verändert?
Durch die Corona-Krise sind wir als Team noch enger zusammengewachsen. Wir tauschen uns virtuell viel aus und bleiben so im engen Kontakt. Außerdem hat die Krise mein Selbstbewusstsein noch mehr gestärkt in dem, was ich tue. Man wächst an den neuen Aufgaben und an der Situation, mit der man plötzlich konfrontiert ist.

Was macht dir besondere Freude an deinem Beruf?
Die größte Freude für mich ist die tägliche enge Zusammenarbeit mit meinem Team. Und natürlich die glücklichen und dankbaren Gesichter unserer Kunden und Kundinnen, wenn Sie uns nach ihrem Termin mit „schönen Haaren“ verlassen. 

Wenn du junge Menschen für deinen Beruf begeistern müsstest, was würdest du ihnen sagen?
In unserem Beruf hat man die einzigartige Chance, Kunden sofort sichtbar glücklich zu machen. Außerdem ist der Job vielfältig und man wird stündlich mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die einen oft zur Spontanität zwingen. Ich finde, diese Kombi hat man in fast keinem anderen Job. Es kommt keine Langeweile auf.

Interview: Christina Wilting (Education und Marketing Managerin bei mod´s hair Deutschland), gekürzt durch TOP HAIR