19.11.2019
Bestes Benchmarking beim Unternehmerkongress von Glynt
In unregelmäßigen Abständen lädt die Hans Conzen GmbH (Glynt) zum Benchmarking Kongress und gibt „Input zur Selbstoptimierung“. Auch in diesem Jahr wurde die Veranstaltung diesem Anspruch gerecht und zum „Orientierungstreffen“ für Friseurunternehmer.
Eröffnet wurde der Glynt Unternehmer-Kongresses direkt mit einem Knaller: Franz Pertsch (bloom‘s) präsentierte seine digital unterstützte Beratung. Vier Jahre Entwicklungszeit liegen hinter Pertsch und seinen beiden Geschwistern, um die IT-Anwendung in den gut 20 Salons des Unternehmens einsetzen zu können. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist vor allem für junge oder kommunikationsschwache Mitarbeiter ein Gewinn. Bestseller-Autor Stephan Schwarz appellierte an die Friseure, ihre Rolle als Führungskraft einzunehmen und Mitarbeiter (wieder) zu prägen. „Der Mensch braucht eine Beziehung um richtig gut zu werden“, erklärte Schwarz. Viele junge Menschen bauten heute in erster Linie eine Beziehung zu ihrem Smartphone auf und hätten dadurch das Gefühl, dass sie die Welt ständig beeinflussen könnten. Das Ergebnis: eine Welt voller Narzissten. „Wir brauchen mit den jungen Leuten heute viel Geduld“, so sein Appell.
Branchengröße Dieter Keller sprach über seine jahrzehntelange Erfahrung und rief dazu auf, gemeinsam am Image der Branche zu arbeiten. Ihm war es ein Anliegen, die Unternehmer dafür zu sensibilisieren, dass sie ihre Salons entpersonifizieren: „Der Salon muss auch ohne Euch laufen.“ Außerdem riet er zu einem Exit-Interview mit jedem Mitarbeiter, der das Unternehmen verlässt: „Nie wieder bekommen Sie so ehrliche Antworten.“ Und diese kann man für sich nutzen.
Ex-Wella Top Manager und heute Geschäftsführer bei Ellen Wille, Ralf Billlharz, sorgte für Inspiration zum Auftakt von Tag zwei. Erfolgreich eine alte Idee in einem neuen Markt umsetzen, dass sei Innovation, die die Branche braucht. Er stellte ernüchternde Zahlen vor, wie sich die Beautybranche insgesamt entwickelt hat und wie weit die Entwicklung des Salonsgeschäfts demgegenüber zurückblieb. Sein Rat: „Besetzen Sie Themen und besetzen Sie sie mit Konsequenz.“ Marketing-Innovationen seien perfekt für Friseure, um sich zu positionieren. Innovationen stärken dann alle relevanten Wachstumsfaktoren: Reichweite, Frequenz und Preis.
Friseurunternehmer Georg Empl nahm die Zuhörer mit in seinen Salon und erklärte, warum für ihn heute die Welt nicht mehr untergeht, wenn eine seiner Mitarbeiterinnen verkünde, dass sie schwanger sei oder einen Salon im eigenen Häuschen eröffnet. Er appellierte für mehr Qualität und Selbstbewusstsein in der Branche und regte eine Mitarbeiter-Austauschbörse unter den Kollegen an.
Bei Peter Lehmann verlor das trockene Thema Zahlen wie gewohnt seinen Schrecken und er präsentierte die wichtigsten Kennzahlen für den Erfolg mit der nötigen Portion Humor. Männer-Profi Sebastian Pfister aus Österreich brach eine Lanze für die gehobene Herrendienstleistung und erklärte, warum ihm die vielen Barbershops rund um ihn keine Sorgenfalten machen, bevor Forscher Arved Fuchs über ein sehr aktuelles Thema sprach: den Klimawandel. (yr)