23.08.2023
Ausbildungszahlen 2021: extreme Abbrecherquote!
Die Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung für das Jahr 2021 liegen vor. In diesem Jahr war die Abbrecherquote im Friseurhandwerk am höchsten.
Dem Nachwuchs eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu bieten und die jungen Menschen über die gesamte Lehrzeit in der Ausbildung zu halten, ist eine Herausforderung für Betriebe. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen, die das BIBB bezogen auf das Jahr 2021 veröffentlicht hat. Diplom-Ökonom und Branchenkenner Ralf Osinski hat sie analysiert.
Im Jahr 2021 haben 7.836 Auszubildende im Friseurhandwerk einen Ausbildungsvertrag unterschrieben. Davon sind 1.275 in der Probezeit und 1.683 im Laufe des 1. Ausbildungsjahres aus der Ausbildung ausgestiegen. Somit sind am Ende des 1. Ausbildungsjahres 4.878 Auszubildende oder 62,3 Prozent übriggeblieben. Auch im 2. und 3. Ausbildungsjahr beendeten Azubis ihre Ausbildung vorzeitig. Insgesamt stiegen 4.113 Menschen aus ihrer Ausbildung aus. Die Abbrecherquote lag am Ende bei 52,5 Prozent. Mehr als die Hälfte derjenigen, die eine Ausbildung im Friseurhandwerk begonnen haben, hat sie also wieder abgebrochen.
Es gelte, so Osinski, Ursachenforschung zu betreiben: „Die Zahlen sprechen für sich! Im Friseurhandwerk gibt es ein massives Qualitätsproblem.“ Sich Gedanken über die Gewinnung des Berufsnachwuchses zu machen, ist das eine, die Ausbildungsqualität rasch zu verbessern, mindestens ebenso bedeutsam. Standes- und Handwerksorganisationen sind gefragt, hier nachzubessern und vor allem Ausbilder*innen zu unterstützen. Denn: „Es gibt sie! Die guten, engagierten Ausbilder*innen im Friseurhandwerk!“, ist Ralf Osinski überzeugt.