Eins vorab: Der Sommer wird warm, auch das Blond. Blondtöne wie Buttercream Blonde, Butterscotch- und Old Money Blond sind im Sommer 2025 total beliebt. Sie bestimmen das Bild aktuell im Friseursalon
Inhaltsübersicht
- Wie trägt man Blond zurzeit?
- Welche Nuancen und Techniken machen Blond jetzt sommertauglich?
- Welche Blondtrends seht Ihr für den Sommer?
- Fazit: Im Sommer 2025 sind warme Blondtöne beliebt
Wir haben uns bei Blond-Expert*innen umgehört, was bei der Sommer-Haarfarbe angesagt ist – und was im Salonalltag wirklich zählt. Janice Lehrke, Katrin Dederer, Andrea Hecker, Hannes Steinmetz, Guy Tang, Damian Tworuschka, Cindy Schulz-Schultze und Matthias Herzberg berichten, welche Nuancen, welche Blondiertechniken sie aktuell einsetzen.
Wie trägt man Blond zurzeit?
Matthias Herzberg (Friseursalon Artroom in Schweinfurt): Wir bemerken verschiedene Strömungen. Es gibt die, die richtig krass blond sein wollen: wie eine Naturblondine, mit einem ganz sanften, weichen Ansatz. Ähnlich wie Kindeshaar, das durch die Sonne sehr helle Spitzen hat und oben superweich aussieht. Das wünschen sich momentan viele.
Oder man arbeitet mehr mit Kontrasten. So wie ich es auch trage. Der Look wirkt auf den ersten Blick extrem hell – tatsächlich ist er aber sehr natürlich umgesetzt. Ums Gesicht ist ein Frame platziert ‒ aber nicht dieser Face-Frame-mäßige, den man scherzhaft als „Stinktier-Streifen“ bezeichnet, sondern wirklich super soft. So dass es weich rauswachsen kann.

Von der Farbrichtung her sehe ich viel Wärme, auch kupfrige Töne, richtiges Kupferblond. Wir reden nicht von Orange, sondern eher von Pfirsich. Insgesamt sehe ich sehr viel Gold.
Welche Nuancen und Techniken machen Blond jetzt sommertauglich?
Andrea Hecker (Friseursalon Haarfaerberei in München): Blond 2025 wird persönlicher, weicher und wärmer. Wir erleben eine klare Abkehr von den extrem kühlen, aschigen Tönen der letzten Jahre. Stattdessen sind es cremige, goldene sonnengeküsste Nuancen, die das Bild bestimmen, Farbtöne, die luxuriös, gepflegt und dennoch unaufdringlich wirken. Der Begriff „Old Money Blonde“ fasst es perfekt zusammen. Es geht um Understatement, Klasse und natürliche Hochwertigkeit.

Die neue Natürlichkeit und Weichheit bringt auch eine Rückbesinnung auf die Individualität des Handwerks mit sich. Es geht darum, wirklich individuell auf jeden Kunden einzugehen und die Technik exakt auf Haarschnitt (der wird kürzer), die Haarstruktur, den Hautton und den gewünschten Ausdruck anzupassen.
Gerade deshalb erlebt das Freihand-Painting ein starkes Revival. Anstelle von universellen Standardlösungen sind individuelle, maßgeschneiderte Blondtöne gefragt ‒ Töne wie Buttercream Blonde, Sunflower Blonde, Oat Milk oder Honey Melted Blonde.
Welche Blondtrends seht Ihr für den Sommer?
Cindy Schulz-Schultze (Educator @cindy.loves.blonde): Der Sommer 2025 steht ganz im Zeichen von Leichtigkeit und Natürlichkeit. Es geht um sanfte Übergänge, gezielt gesetzte Highlights und weiche, wellige Längen. Der große Look heißt Beach Blonde, aber bitte nicht plakativ, sondern elegant, natürlich und hochwertig umgesetzt.
Innerhalb der Blondnuancen geht der Trend ganz klar in eine warme Richtung. Begriffe wie Butterblond, Strawberry Blond oder Karamellblond sind im Salon und auf Social Media gefragt. Stark beeinflusst wird der Sommer außerdem vom Old Money Look und dem Trendbegriff Extensive Hair. Beide setzen auf Glanz, Tiefe und gezielte Highlights – immer mit einem Hauch Luxus und gesundem Haargefühl. Das alles passt perfekt zum anhaltenden Healthy-Hair-Trend.

Meine Lieblingsnuancen für diese Looks sind 9GB, 8GG oder 10AA von Shades EQ. Sie liefern die warmen Reflexe und den natürlichen Glow, der diese Looks ausmacht. Wir arbeiten wieder viel stärker mit der Naturhaarfarbe, statt sie komplett zu überdecken. Natürliche Nuancen bekommen mehr Raum.

Janice Lehrke (Friseur Nexxt Hair Project in Erfurt): In diesem Sommer steht für mich absolut im Trend, die eigene Naturhaarfarbe bewusst zu integrieren und in Szene zu setzen. Es geht nicht mehr darum, sich komplett zu verändern, sondern die natürliche Haarfarbe durch gezielte Highlights zu unterstreichen und ihr mehr Tiefe und Leuchtkraft zu geben.
Was sich für mich besonders verändert hat, ist das Bewusstsein für Haarpflege. Endlich rückt das Thema gesunde Haare in den Vordergrund. Kundinnen wünschen sich keine radikale Aufhellung mehr um jeden Preis, sondern langfristig schöne, gesunde Blondtöne. Der Trend geht ganz klar weg vom Überblondieren – hin zu strahlenden, gesunden Haaren.

Katrin Dederer (Friseur EK Hairstudio in Ibbenbüren): Ich sehe, dass sich Blondtöne immer mehr in mehreren Aspekten verändern, sowohl ästhetisch als auch technisch: Natürlichkeit statt Platin-Perfektion, intensivere Techniken und hochwertige Produkte, eine Vielzahl an Nuancen: nicht nur „asch oder gelb“. Es wird vor allem auf edle Töne gesetzt, die nicht so hart wirken.
Mein Lieblingsblond ist definitiv ein cremiger, buttriger Ton, gerne verwende ich hier die englischen Begriffe: creamy oder butter blonde. Ich liebe einen leicht warmen Unterton, der aber trotzdem noch sehr neutral ist, da er zu fast jeder Kundin passt, egal ob sie vom Typ her kalt oder warm ist. Hierbei mische ich als Gloss oder Farbe gerne Gold/Kupfer und Violett-Pigmente zusammen, das ergibt im richtigen Verhältnis wunderschöne Beige-Töne.

Damian Tworuschka (Friseur Blond.ID in Frankfurt am Main): Aktuell sind Root Shadows – also gezielte Schattierungen im Ansatzbereich – extrem gefragt. Für viele Kundinnen ist das eine neue Form von Natürlichkeit. Bevor wir mit echten Kontrasten arbeiten, so wie das in den USA schon stärker verbreitet ist, müssen wir das Auge der Kundin hierzulande langsam wieder daran gewöhnen. Denn alles, was dunkler ist, wirkt für jemanden, der sich im 9er- oder 10er-Helligkeitsbereich bewegt hat, plötzlich nicht mehr Blond.
Statt Kontraste setzen wir daher im Salon auf Schattierungen. Der große Vorteil: Die Farbe ist nicht zu dunkel. Man erkennt, dass sich etwas im Haar verändert hat – aber die Kundin hat nicht das Gefühl, ihr Blond verloren zu haben. So gewöhnt sich das Auge Stück für Stück an dunklere Nuancen. Und die Kundin bleibt sich selbst treu – das ist das Wichtigste.

Hannes Steinmetz (Privatsalon Steinmetz-Bundy in Wien): Die Zeit des kühlen Blonds ist definitiv passé. Die Looks der Saison 2025 sind geprägt von intensiven Blondtönen mit goldenen Nuancen, die in der Sommersonne kräftig leuchten. Die Farbpalette reicht dabei von sattem Gelbgold und Honig über nordisches Goldblond bis hin zu edlen rötlichen Goldtönen. Die Inspiration kommt dabei aus der Vielfalt der Farben des Honigs und den unterschiedlichen Farbtönen, in denen Gold in Erscheinung treten kann.

Guy Tang (Educator, @guy_tang): Definitiv bewegen wir uns in Richtung warme Farben. Aber warm bedeutet nicht unbedingt knalliges Orange oder leuchtendes Gelbgold. Es geht um subtile Akzente: Goldbeige, Roségold, neutrale Kupfertöne – gedämpfte, erdige Nuancen, wie ein Sonnenuntergang in der Wüste. Das sehe ich gerade sehr stark.
Lesen Sie hier, mit welchen Blond-Techniken Guy Tang aktuell arbeitet, um die aktuellen Sommerblond-Looks umzusetzen.
Fazit: Im Sommer 2025 sind warme Blondtöne beliebt
Blond präsentiert sich im Sommer 2025 wärmer, natürlicher und vielschichtiger. Gefragt sind Nuancen wie Buttercream, Roségold, Oat Milk oder Honigblond – mit subtilen Reflexen, weichen Übergängen und individuell abgestimmter Helligkeit.
Der Look wirkt gepflegt, luxuriös und dennoch unaufdringlich. Techniken, die dies unterstützen sind Freehand-Painting, Root Shadows und gezielte Highlights.
Auch die Naturhaarfarbe rückt stärker in den Fokus: Sie wird gezielt integriert und veredelt. Nuancierte Farbspiele und ein gesundes Haarbild – Stichwort Healthy Hair – prägen die aktuellen Blondlooks. Auch unter den Kundinnen wächst das Bewusstsein für und der Wunsch nach gesundem Haar.

Weitere Artikel

Blond-Trends von Keune Haircosmetics

Blondes Haar: Antworten auf häufig gestellte Fragen
