Sieger in der Kategorie „Eco Future“
Fotos: Melanie Fredel
Führung, Umwelt und Soziales müssen im Einklang stehen, um nachhaltiges Arbeiten in wirtschaftlichen Erfolg verwandeln zu können. Dieser Ansatz geht auf: Es wurden auf der einen Seite immense Kosten eingespart, auf der anderen Seite konnte das Umsatzvolumen um 60 % gesteigert werden!
Alexander von Trentini, Juror & Laudator
Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg sind kein Widerspruch. Mareike Eckhardt macht’s vor.
Darf man für ein Interview einmal quer durch Deutschland fahren? Mit einem Diesel? Mareike Eckhardt, Gewinnerin des Eco-Future-Awards, meint: ja. Denn der erhobene Zeigefinger ist nicht ihr Ding. Man könne sich doch dafür an anderer Stelle umweltbewusst verhalten. Und mit dem Interview vielleicht Berufskolleg*innen zum Umdenken animieren. „Wenn jeder das zum Umweltschutz beiträgt, was ihm gerade möglich ist, passiert auch schon viel“, ist die Unternehmerin überzeugt. In ihrem Salon in Hünxe hat sie diesem Ansatz Taten folgen lassen: Nachhaltigkeit ist der Kern ihres Salonkonzepts, das sämtliche Geschäftsbereiche umfasst und vom gesamten Team tagtäglich gelebt wird.
Neue Zielgruppe erschlossen
Das Konzept steht auf drei Säulen: Führung, Umwelt und Soziales. Führung? „Mitarbeiter, die sich wohlfühlen, sind leistungsfähig und bleiben mir lange erhalten. Und Mütter kommen gern zurück, wenn es die Arbeitszeiten zulassen. Das ist nachhaltig“, erklärt die Unternehmerin, die selbst hier auf dem Land keine Probleme hat, neue Mitarbeiter*innen zu finden. „Vor allem jungen Menschen ist die Umwelt sehr wichtig, sie spricht unser Konzept voll an.“ Ebenso wie viele Neukundinnen und -kunden, die der TOP Salon-Award immer noch in den Salon spült. „Menschen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, sind meist nicht sehr preissensibel, auch beim Produktkauf. Und sie honorieren unsere Expertise“, freut sich Eckhardt. Der Verkaufsanteil steigt konstant, auch weil die Kundschaft sich darauf verlassen kann, dass die Chefin persönlich das Sortiment nach ihren „10 goldenen Regeln“ auf Nachhaltigkeit checkt.
Handeln spart Kosten
Umsatz rauf, Kosten runter? Ist auch unter Öko-Vorzeichen möglich: So liefert zum Beispiel das eigene Balkonkraftwerk Strom für die Klimaanlage. Ein günstiger, weil digitaler Lesezirkel spart jede Menge bedrucktes Papier, und Strähnenfolie aus Alu geht gesammelt an einen Schrotthändler, statt dass für die Entsorgung bezahlt werden muss. Der Erlös des Aluverkaufs wird übrigens an den Tierschutz gespendet – Stichwort soziales Engagement als Teil der Philosophie.
Tue Gutes und sprich darüber
Privat war Mareike Eckhardt, die sehr ländlich aufwuchs, der Umweltschutz schon immer wichtig, rückte nach der Geburt ihrer beiden Kinder weiter in den Fokus. Denen möchte sie eine „enkelfähige“ Zukunft ermöglichen. Und als sie vor fünf Jahren den Salon ihrer Mutter komplett übernommen hat (Petra Meyer, die Namensgeberin), war klar: Im Geschäft kann sie viel bewegen, denn dort ist der CO₂-Footprint am höchsten. Die neue Chefin begann viele Stellschrauben zu drehen: Strom- und Wasserfresser austauschen, Lieferanten checken, Ein- durch Mehrweg ersetzen, Fahrgemeinschaften für Mitarbeiter organisieren. Kunden wurden aktiv eingebunden, dürfen ihr eigenes Handtuch und die Shampooflasche zum Auffüllen mitbringen. Das Schnitthaar geht an „Hair help the Oceans“, und unvermeidbares CO₂ wird durch das Pflanzen von Bäumen in einem nahe gelegenen Wald kompensiert. Jeder Step wird clever kommuniziert, um das Profil des Salons in der Region, in der man stark verwurzelt ist, zu schärfen. Mareike Eckhardt ist überzeugt: „Nachhaltiges Handeln ist nicht teuer. Wenn man es konsequent umsetzt, rechnet es sich.“
Auf einen Blick
Meyer – einfach schön
Mareike Eckhardt
Hünxer Str. 10
46569 Hünxe
www.meyer-einfachschoen.de
● Lage Ländliche Region
● Größe 140 m²
● Bedienplätze 11
● Preise Waschen/Schneiden/Föhnen
ab € 43,– (Damen), ab € 27,– (Herren)
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