03.05.2021

Tigi: Unilever prüft Stellenabbau

Laut der Lebensmittel Zeitung (LZ) plant der Konsumgüterkonzern Unilever, das europäische Haarpflege-Salongeschäft Tigi Haircare in seiner jetzigen Form nicht mehr fortzuführen.

Der LZ liegt demnach ein internes Schreiben vor, aus dem zu lesen ist, dass insgesamt bis zu 122 Stellen in Europa wegfallen werden. In der D-A-CH-Region seien alle 45 Stellen betroffen, heißt es in dem Papier.

Neue Gesellschaft geplant

Die zu Tigi gehörenden Marken, etwa Bed Head und Catwalk, sollen demnach in eine Gesellschaft mit dem Namen Elida Beauty Limited transferiert und zu schnellerem Wachstum geführt werden. Unilever bestätigte diese Informationen auf Anfrage nicht, sagte aber, dass der Bereich einer "strategischen Überprüfung" unterzogen werde. Wie aus dem internen Schreiben hervorgeht, soll es Unilever nicht gelungen sein, ausreichendes Wachstum zu erzielen. Strukturelle Veränderungen in den vergangenen Jahren und die Corona-Krise hätten die Umsatzsituation weiter verschlechtert.

Größter Umsatz bisher in den USA

Unilever hatte Tigi Haircare 2009 für umgerechnet etwa 313 Mio. Euro gekauft. Damals machte Tigi einen Umsatz von etwa 190 Mio. Euro. Tigi ist hierzulande fast ausschließlich bei Friseuren vertreten. Daneben sind die Marken etwa bei Douglas gelistet. Einen Großteil seines Umsatzes macht Tigi Haircare in den USA.

Nachgefragt

Wir haben bei Tigi zum Stellenabbau nachgefragt. Hier die Antwort: "Das globale Geschäft von TIGI wird aktuell einer strategischen Überprüfung unterzogen. Dabei wurden eine Reihe von Möglichkeiten identifiziert, um TIGI für die Zukunft auszurichten. Dieser Zukunftspfad soll verstärkt digitale Optionen (TIGI-Partner-Plattform) und lokale Distributionspartner umfassen. In den Märkten, in denen Personalanpassungen geplant sind, werden diese gemäß der Unilever Standards sozialverträglich vollzogen. Auch für die Region DACH wird trotz zuletzt guter Wachstumszahlen eine strategische Neuausrichtung geplant. Es gibt keine unmittelbare Veränderung in den Beziehungen zu Kunden und Lieferanten." Die Zentrale in Herrenberg wurde bereits im Juni 2020 aufgelöst und ist seitdem in Stuttgart. 

Eine direkte Stellungnahme von Tobias Kütcher, Geschäftsführer Tigi Europa, steht derzeit noch aus.