Foto: Sebastian Professional

16.11.2017

Was begeistert Sie, Robert Lobetta?

"Wir sind alle süchtig nach Dingen, die unsere Leidenschaft wecken, sei es Wein oder Musik. Viele dieser Dinge machen uns aus, weil sie definieren, wie wir uns sehen", so der Creative Visionary von Sebastian Professional. Was seine Leidenschaft weckt, verrät er hier.

1. Chaotische Ideen ordnen

Ich bringe gerne Sinn in Ideen, die zusammen betrachtet theoretisch keinen Sinn ergeben. Auch wenn ein Bild gut durchdacht und präzise aussieht, steckt irgendwo ganz sicher Chaos darin. Egal ob ich es mag oder nicht, Chaos bringt eine Emotion in das Endergebnis. Ich bevorzuge das Chaos eher am Anfang als am Ende.

2. Medium Film

Am Film liebe ich die Textur des Tones, des Lichts, der Zeitlupe, die eine besondere Bewegung einfängt. Seit ich mit Ridley und Tony Scott zusammenarbeiten durfte, wollte ich den Einfluss des Films in meiner Arbeit nutzen. Meine Herangehensweise an Fotografie entsprach immer der des Films: Ich wollte im Bild eine Geschichte erzählen.

3. Intuition

Ich mag Menschen, die im Einklang mit ihrer Intuition sind. Menschen, die auf ihre Intuition vertrauen, haben etwas unglaublich Attraktives und Mächtiges an sich. In einer Welt mit so wenig Echtem und Glaubwürdigem, an dem sich lohnt festzuhalten; in einer Welt voller Desinformation, Heuchelei und Verwirrung, kann es sehr befreiend sein, zu lernen, sich auf sein inneres Ich zu verlassen.

4. Designer Alexander McQueen

Ich liebe die Welt von Alexander McQueen, weil er die Kunst der Mode wie kein anderer verkörperte. Seine Vorstellungskraft überragte die Mode. In seinem neugierigen und komplexen Geist verwob er eine Unmenge divergierender Themen. Er interpretierte eine Modenschau wie ein Theaterstück, in dem wir die Fülle seiner Visionen bezeugen konnten.

5. Lippen

Ich bin süchtig nach rubinroten Lippen, samtig wie eine Rose, weich wie eine Pflaume und rot wie Rote Beete, zwischen Unterwerfung und Aggression liegt Überraschung, der Kuss hervorkommender Emotionen ist die Sucht, die wir alle begehren.

6. Bilder remixen

Was mich an Computerbildern so fasziniert, ist, dass man dem Bild eine magische Qualität hinzufügen kann. Es beschreibt etwas Unvorstellbares. Einige meiner Bilder auseinanderzunehmen und vollkommen neu zusammenzusetzen, gab mir ein Gefühl von moderner Nostalgie.

7. Fotografiem als Ausdrucksform

Als Künstler wollen wir Bilder in die Gesellschaft implantieren. Diese weisen dem, was wir sehen, Bedeutung zu. Eine Fotografie ist so machtvoll, sogar im Bewegtbild-Zeitalter. Sie kann eine Geschichte erzählen, eine einfache Wahrheit oder Lügen transportieren. Ihre Objektivität liegt darin, all deine Emotionen zu lieben, zu hassen, zu begeistern, zu betrügen und zu manipulieren, damit du noch intensiver nachdenkst.

8. Halbfertige Werke

Ich mag unvollendete Bilder und Kunstwerke, weil sie das Versprechen nach einer unentdeckten Welt in sich bergen. Da liegt eine Spannung zwischen dem, was sie sind und dem, was sie sein könnten. In dieser Spannung liegt für mich die Faszination, und auch der Grund, warum ich begonnen habe, diese Werke zu erschaffen.

9. Kunstform De-Reconstruction Collage

Diese neue Kunstform passt perfekt in unsere gegenwärtige Kultur, besser als irgendeine andere Kunstbewegung von heute. Ihr mannigfaltiges Bildmaterial bietet einen Reichtum an Inspiration, den wenige andere Medien der visuellen Kunst anbieten können. Eine De-Reconstruction Collage zu schaffen, ist wie eine fiktionale Figur zu erschaffen, die nicht existiert. Du bist nicht sicher, ob sie echt sind oder nicht.

10. Maximalismus

Ich bin süchtig nach Maximalismus, weil er groß, breit, exzessiv, intensiv und ein bisschen verrückt ist. Du liebst ihn oder hasst ihn. Er kann überwältigend, total verzehrend sein. Er hält sich an keine Regeln. Vielleicht mag ich ihn deswegen so sehr.

11. Kunst

Ich war schon immer versessen auf Kunst, es ist wirklich eine meiner Lieblings-Abhängigkeiten. Egal wo ich hinreise, ich besuche immer Kunstgalerien. Kunst zeigt uns nicht immer das, was schön in der Welt ist. Sie provoziert widersprüchliche Emotionen in uns, sie fälscht, kopiert und widerspricht sich selbst. Kunst hat die Fähigkeit, unsere Überzeugungen durchzuschütteln. Sie lehrt uns, uns selbst zu überraschen und zu öffnen. Kunst erschafft Erinnerungen, sie vertieft Dinge und weiß Geschichten zu erzählen. Deshalb ist sie wie wir.

Am 10. März 2018 wird Robert Lobetta gemeionsam mit Shay Dempsey die große Samstagabendshow der TOP HAIR - DIE MESSE in Düsseldorf inszenieren.