08.10.2019
Noise 2019 in London
Noise Event steigt mit namhaften Künstlern in Londoner Baptisten Kirche
Die Session Stylisten Nick Irwin und Peter Gray, Tim Hartley, Trevor Sorbie’s Creative Director Tom Connell, MIB aus China, Hair Fucker aus St. Petersburg sowie Emanuel Esteban und Sylvestre Finold von Project E\S bildeten das illustre Line-up des Guerilla-Events, das nach dem Prinzip „Wer drin ist, ist in“ Begehrlichkeiten weckt. Nur wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn wurde die Eventlocation über Instagram kommuniziert. Diesmal war es eine historische Kirche im Londoner Szeneviertel Shoreditch.
Mit Noise hat der Engländer Richard Ashforth, Mitgründer der Saco Salons, ein Friseur-Event mit künstlerischem Anspruch geschaffen. Die Veranstaltung, die inzwischen auch Ableger in Paris und Asien hat, zeigt keine salontauglichen Frisuren. Hier steht die Inszenierung im Vordergrund. Die Akteure nutzen Haare als Werkstoff für ihre künstlerischen Darbietungen.
Bei Hair Fucker wurde das Publikum Teil der Kunstperformance. In die Frisur integrierte Smartphones filmten und übertrugen, wie die Zuschauer auf die Darbietung reagierten – etwa als ein „Gorilla“ Jack-in-the-box-mäßig aus einem Klumpen gepressten Schnitthaars sprang. Tom Connell geriet derweil mächtig ins Schwitzen, als seine Friseurschere sich zierte einen Pony aus Schmucksteinen in Form zu schneiden. Am Ende konnte er erleichtert aufatmen. Zu Recht – der Look war toll! Ob seine Schere noch zu retten war, ist nicht bekannt.
Wild und bunt ging es bei Nick Irwin zu, düster und monumental bei Peter Gray, bemerkenswert waren die Avantgarde-Looks des Duos Emanuel Esteban und Sylvestre Finold. MIB frisierten zunächst Wollfäden, um letztlich echte Haare zu enthüllen.
Dass ein großer Name nicht immer für große Kunst steht, zeigte sich bei Tim Hartley. Die Frisuren waren leider nicht meisterlich geschnitten, und entblößte Brüste und Plastikpimmel hätte es in der Darbietung wahrlich nicht gebraucht. Aber das fällt wohl unter die künstlerische Freiheit, oder sex sells. Letzten Endes hat das Publikum gejohlt.